Jemen beweist, dass die USA die kriegführenden Kräfte in den Griff bekommen müssen

Mit dem Jemenkrieg, der sich seinem dritten Jahrestag nähert, mit Afghanistan, wo der Krieg schon gut über 17 Jahre lang dauert, mit Irak und Syrien, die scheinbar permanente Kriege der Vereinigten Staaten von Amerika sind, und Eskalationen in ganz Afrika führen die USA anscheinend mehr Krieg als je zuvor. Präsident Trump hat dem Militär in diesen Kriegen eine zunehmende Autonomie verliehen, und das Gefühl des Kontrollverlustes ist spürbar.

Es ist Jahre her, seit der Kongreß bereitwillig seine Autorität über die Kriegsführung in irgendeiner ernsthaften Weise durchgesetzt hat, und auch der Präsident delegiert jetzt viel an die Generäle. Die Fähigkeit der amerikanischen Öffentlichkeit, sinnvolle Beiträge zu Amerikas Kriegen zu liefern, ist weitaus begrenzter. „Jemen beweist, dass die USA die kriegführenden Kräfte in den Griff bekommen müssen“ weiterlesen

Analyse: „S.P.D.“ wählt Merkel erneut zur Kanzlerin und entlarvt die Demokratie-Simulation

Unter massivem Täuschkörper-Auswurf haben die Kader der „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ gestern ihr designiertes Bauernopfer für eine Neuauflage der „Großen Koalition“ nach den Wahlen im September, Martin Schulz, faktisch entmachtet und sind dabei diese nun erneut vorzubereiten.

Schulz, der sich gerade anschickte nach der bis gestern unvermeidbaren Niederlage der Ewigen Kanzlerin bei einer Kanzlerwahl im Bundestag unter für ihn und die „S.P.D.“ äußerst günstigen Bedingungen diesmal als ernstzunehmender Kanzlerkandidat in Neuwahlen zu ziehen und noch am Montag „keine Konstellation“ (also auch eine ohne die Ewige Kanzlerin) ausgeschlossen hatte, schlich sich gestern zuerst kommentarlos aus Schloss Bellevue und dann, nach Ende der taktisch bis in die Nacht verzögerten „Beratungen“ über die Regierungsbildung, aus der Parteizentrale im Willy-Brandt-Haus.

„Gespräche“ sind „Sonderierungsgespräche“. „Sondierungsgespräche“ sind Koalitionsverhandlungen. Koalitionsverhandlungen der „S.P.D.“ mit „C.D.U.“ / „C.S.U.“ münden unweigerlich in die erneute Wahl der derzeit Ewigen Geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel. Ob dies „große Tolerierung“ oder gleich „große Koalition“ genannt wird, ist irrelevant. Ebenso, ob die von „Bloomberg“ im Vorfeld des Besuchs von Schulz im Präsidentenpalast ausgeworfene Geschichte tatsächlich stimmt, derzufolge Schulz selbst eine Wahl Merkels im Bundestag in Form einer „Minderheitsregierung“ der „Union“ vorschlug, oder es sich um eine Finte im Zuge eines simplen Putsches handelte, zu dem der großkoalitionäre Bundespräsidenten und ex-Merkel-Minister Frank-Walter Steinmeier erkennbar aufgefordert hatte (22.11.2017, „S.P.D.“: Um Martin Schulz fahren die Periskope aus dem Wasser).

Ergänzung 25.11.2017

Auch hier muss vollständigerweise hinzugefügt werden, dass das Grundgesetz in Artikel 63 eine Möglichkeit offen lässt, bei der die „S.P.D.“ eine Minderheitsregierung Merkels stützen könnte, ohne sie zur Kanzlerin zu wählen: die Kanzlerin verliert eine Wahl im Bundestag bzw bekommt dort keine Mehrheit, muss dann vierzehn Tage warten um sich erneut im Bundestag zur Wahl zu stellen und erhält dann wieder keine Mehrheit, aber die meisten Stimmen. In diesem Falle hätte der Bundespräsident sieben Tage Zeit entweder das Parlament aufzulösen, also Neuwahlen auszurufen, oder Merkel trotz fehlender Mehrheit zur Kanzlerin zu ernennen. Gerade nach „Gesprächen“ ein äußerst unwahrscheinliches Szenario.

Traditionell spielt übrigens der Parteitag bei der „S.P.D.“ keine Rolle. Man wird im Vorfeld des dreitägigen SPD-Bundesparteitages in Berlin den sowieso vorab gefilterten und nicht aus den Ortsvereinen gewählten Delegierten Artikel wie diesen vorlegen und ihnen dann mit großen Augen ins Gesicht hauchen: „Na dann doch lieber Merkel als sowas!“. Die Genösschen werden bearbeitet und beschwatzt und dürfen noch ein bisschen meckern. Dann heisst Hände hoch (zustimmen), singen, danke, raus! Anschließend wird Merkel im Bundestag wiedergewählt.

Das Wahlvolk aber, das für die „S.P.D.“ schwindende, das muss sich vor Augen halten, was da gestern passiert ist. In einer für Merkel und die „Union“ von „C.D.U.“ und „C.S.U.“ aussichtslosen strategischen Situation

  • in der die „F.D.P.“ sogar nach Neuwahlen eine „Jamaika“-Koalition mit den Grünen ausschloss,
  • in der Merkel nach der Wahlniederlage im September sogar in den eigenen Reihen das Wasser bis zum Hals stand,
  • in der sich auch in der „C.S.U.“ die Funktionäre ein erbittertes Hauen und Stechen um die kleiner werdenden Pfründe liefern und Horst Seehofer vor dem Aus stand,
  • in der Merkels großkoalitionärer Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ihr langjähriger Minister, durch das Grundgesetz keine Neuwahlen ausrufen konnte ohne Merkel eine demütigende Niederlage in einer Kanzlerwahl im Parlament zu ersparen,
  • in der Schulz und die „S.P.D.“ jede Chance hatten davon zu profitieren ein einziges Mal Wort zu halten und bei Neuwahlen zusammen mit den Rechtsparteien „Die Linke“ und den am Boden liegenden „Grünen“ über 50 Prozent zu kommen,

entmachteten die „S.P.D.“-Kader mit Ansage ihren Vorsitzenden Martin Schulz, retteten die sich in aussichtsloser Lage befindliche Ewige Kanzlerin und ganz nebenbei auch Horst Seehofer, buchstäblich in letzter Minute.

Nicht, dass uns das überraschen würde (1, 2). Nur ist es diesmal selbst für gewollt Blinde unleugbar, dass die uns vorgegaukelte real existierende Demokratie effektiv eine Simulation ist.

Das vor zwei Monaten gewählte Parlament tagte bislang nur zweimal regulär, diesen Dienstag und Mittwoch, bildete dabei wie in 2013 in „neuer Staatspraxis“ einen dem Grundgesetz unbekannten und seit dem Kaiserreich nie gesehenen „Hauptausschuss“ und verwies in diesen dann auf einen Streich gleich sieben Kriegsmandate (u.a. das Mandat für die Internationale Kriegskoalition ), ohne dass verfassungsmäßig vorgeschriebene Ausschüsse (wie der Verteidigungsausschuss und der Aussenausschuss) auch nur gebildet wurden, geschweige denn, dass diese darüber debattiert und Anhörungen durchgeführt hätten. Dass natürlich auch die Vorratsdatenspeicherung in dieser vom Bundesverfassungsgericht höchstselbst erklärten elektronischen Kolonie nun weitergeht und die Republik weiter Datenabbaugebiet spielt, ist fast schon Nebensache.

Kriegslobby, internationaler geheimdienstlicher Komplex und die Merkel übergeordnete weltweite Hierarchie und Befehlskette insgesamt, mit ihrer mittleren Ebene in der Chausseestraße und ihren Chefs in Washington und Langley, werden derzeit neugierig, aber auch zunehmend nervös beobachten, ob nach dem jahrzehntelangen Demokratieabbau durch ihre Parteien und sechzehn Jahren Terrorkrieg wie geplant auch die letzten Reste demokratischer, republikanischer, sozialer, sozialistischer, pazifistischer, gewerkschaftlicher, fortschrittlicher, humanistischer, ethischer Kräfte, Strömungen und Strukturen kollabieren und kapitulieren, auch in Deutschland.

Das werden sie natürlich nicht. Sie werden sich neu gruppieren. Diese Republik wird überleben. Sie wird alles überleben, egal was die weltweite Hierarchie hier noch auspackt. Da können sie ihren Terrorkrieg nochmal 16 Jahre weiterführen. Es wird ihnen alles nichts nützen.

Statt der Demokratie und der Republik, erniedrigt und zerstört die sogenannte „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ nur sich selbst. Auf ihre Verantwortung!

Eine Geschichte der Idiotie

ICH BIN wütend. Und ich habe gute Gründe, wütend zu sein.

Ich war im Begriff, einen Artikel über ein Thema zu schreiben, über das ich seit langer Zeit nachgedacht habe.

In dieser Woche öffnete ich die New York Times und siehe da, mein noch ungeschriebener Artikel erscheint auf ihrer Meinungsseite im Ganzen, ein Argument nach dem anderen.

Wie kommt es dazu? Ich habe nur eine Erklärung: der Autor – ich habe den Namen vergessen – hat die Ideen mit einem magisches Mittel, das gewiss als kriminell bezeichnet werden muss, aus meinem Kopf gestohlen. Eine Person versuchte, einmal, mich deswegen umzubringen.

Doch habe ich mich trotz allem entschieden, diesen Artikel zu schreiben. „Eine Geschichte der Idiotie“ weiterlesen

Separatistisches irakisches Kurdistan: „Parteien“ verlängern Stützung durch deutsche Truppen

Was jeder einzelne Funktionär jeder einzelnen etablierten „Partei“ auch immer sagt, es ist schon Heuchelei bevor es auch nur ausgesprochen wird. Entsprechende Beispiele sind genauo endlos, wie es deren nach eigenem Anspruch ungewinnbarer Terrorkrieg sein soll.

Unter den üblichen Nebelkerzen (1, 2, 3) beschloss heute die Regierung aus „C.D.U.“, „C.S.U.“ und „S.P.D.“ sieben vom Parlament der Regierung (und damit Militär und Geheimdiensten) erteilte Vollmachten („Mandate“) für Kriegsbeteiligung bzw „Militärmissionen“ um drei Monate verlängern zu lassen. Die Vollmachten wären sonst Ende des Jahres ausgelaufen. „Separatistisches irakisches Kurdistan: „Parteien“ verlängern Stützung durch deutsche Truppen“ weiterlesen

Warum die USA den Krieg gegen Vietnam verloren haben

Die USA wurden nicht einfach niedergerungen. Sie wurden geistig ausmanövriert.

Für all den selbstzufriedenen Voyeurismus, der den Vietnamkrieg umgibt, ist es schwierig, eine konkrete Vorstellung davon zu bekommen, warum die Vereinigten Staaten von Amerika verloren haben. Mehr als ein Jahrzehnt lang hatten die USA erklärt, dass sie Vietnam nicht den Kommunisten überlassen wollten. Dennoch fiel Vietnam an die Kommunisten. Warum?

Das Fehlen einer klaren Erklärung ist kein Zufall. Keine der Institutionen, die die USA in den Krieg geführt oder die den Krieg geführt haben, will mit dem Verlust des Krieges belastet werden. Sie möchten lieber seinen Verlust als mehrdeutig, düster belassen. Oder schlimmer noch, dass die Schuld anderen zugeschoben wird. „Warum die USA den Krieg gegen Vietnam verloren haben“ weiterlesen

Die amerikanische Religion des Kriegs

Einige Gedanken zu Gewalt und militärischem Götzendienst in Amerika

Wenn Sie an die Umfragen glauben, ist Amerika eine Nation von Gläubigen. Eine Nation des Glaubens. Aber ist unser Glaube an einen friedliebenden Gott der Liebe wirklich wahr? Oder verehren wir stattdessen einen Kriegsgott? Aktuelle und vergangene Ereignisse legen nahe, dass die Amerikaner zu oft ihren Glauben in Krieg und Militär setzen. Wir fahren fort zu glauben – ungeachtet der Beweise, dass unser Glaube sowohl falsch als auch zerstörerisch ist. „Die amerikanische Religion des Kriegs“ weiterlesen

Kriege werden nicht geführt, um „deine Freiheiten zu schützen“

Vor einigen Jahren nahm ich teil an einem Antikriegsprotest in St. Petersburg, Florida, wo einer meiner Mitdemonstranten ein Schild hielt, auf dem stand: „Das US-Militär tötet unschuldige Menschen im Irak“.

Sofort begann eine Person, die behauptete, in der Armee zu sein, den Demonstranten anzuschreien und sagte: „Ich bin gerade aus dem Irak zurückgekommen, wo ich für deine Freiheit gekämpft habe. Ohne das Militär hättest du kein Recht zu protestieren.“ Der Demonstrant, selbst ein Veteran der Armee, antwortete: „Du siehst gut aus für jemanden, der über 200 Jahre alt ist, denn das war das letzte Mal, dass die USA einen Krieg für die Freiheit geführt haben.“ „Kriege werden nicht geführt, um „deine Freiheiten zu schützen““ weiterlesen

Der schlimmste Fehler in der US-Geschichte

Der schlimmste Fehler in der US-amerikanischen Geschichte war die nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte Umwandlung der US-Regierung von einer verfassungsmäßigen, eingeschränkten Regierung in einen nationalen Sicherheitsstaat. Nichts hat mehr dazu beigetragen, das Gewissen, die Prinzipien und Werte der amerikanischen Menschen zu verzerren, einschließlich derjenigen, die im US-Militär dienen.

Ein gutes Beispiel dafür, wie sich der nationale Sicherheitsstaat nachteilig auf das Denken der US-Soldaten ausgewirkt hat, widerspiegelte sich in der Ausgabe der New York Times vom 10. Februar 2017 unter dem Titel „What We‘ re Fighting For“ („Wofür wir kämpfen“). Verfasst durch einen Irakkriegsveteranen namens Phil Klay, zeigt der Artikel perfekt, was der nationale Sicherheitsstaat den Soldaten und anderen angetan hat und warum es für die Amerikaner so dringend erforderlich ist, in unserem Land eine verfassungsmäßige Republik wiederherzustellen. „Der schlimmste Fehler in der US-Geschichte“ weiterlesen

Für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik

IPPNW-Pressemitteilung vom 30.08.2017

Weltfriedenstag

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW appelliert an die Bundesregierung, sich für eine neue und konsequente Entspannungspolitik zwischen NATO und Russland einzusetzen. Der Krieg in der Ostukraine findet trotz des Minsker Abkommens kein Ende. Die OSZE berichtete jüngst von 300 bis 1.500 Waffenstillstandsverletzungen täglich. Militärische Manöver und Truppenverlegungen in Grenznähe, der Aufbau eines NATO-Raketenabwehrprogramms in Osteuropa, der NATO-Beitritt Montenegros, die Verlegung von atomwaffenfähigen Kurzstreckenraketen ins russische Kaliningrad und konventionelle wie atomare Aufrüstung auf beiden Seiten treiben die Eskalationsdynamik voran und haben ein gefährliches Niveau erreicht. Besonders bedrohlich wird diese gegenseitige Kräftedemonstration durch die sehr reale Gefahr einer möglichen nuklearen Eskalation. „Für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik“ weiterlesen

Was die „A.f.D.“ will: Mehr Krieg, mehr „Europa“, weniger Grundgesetz

Je mehr Wählerinnen und Wähler sich die „Alternative für Deutschland“ und ihre erklärten Vorhaben genau anschauen, desto weniger werden sie wählen.

Am vorgestrigen Montag (21.) hielt die „Alternative für Deutschland“ mit ihren Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl Alice Weidel und Alexander Gauland eine Pressekonferenz ab (hier der Mitschnitt), deren Inhalt allgemein offensichtlich nicht begriffen wurde. „Was die „A.f.D.“ will: Mehr Krieg, mehr „Europa“, weniger Grundgesetz“ weiterlesen