Die Entscheidung Präsident Trumps Anfang des Monats, Irans obersten Militärgeneral auf irakischem Boden zu ermorden – über den Widerspruch der irakischen Regierung hinweg – hat die Beziehung der Vereinigten Staaten von Amerika zu ihrem „Verbündeten“ Irak beschädigt und die Region an den Rand eines Krieges gebracht. Die maßvolle Reaktion des Iran – ein paar Raketen, die nach vorheriger Warnung auf eine irakische Basis abgefeuert wurden – ist der einzige Grund, warum die USA nicht in einen weiteren Krieg im Mittleren Osten verwickelt sind. „USA an Irak: ‚Stimmt ab, was ihr wollt, wir gehen nicht!‘“ weiterlesen
Kriege, Geheimnisse und Lügen
Autor: William J. Astore
Sie wissen, dass ein amerikanischer Krieg schlecht läuft, wenn die Lügen schnell kommen, wie beim Afghanistan-Krieg, oder wenn er unter einem Mantel der Geheimhaltung versteckt wird, was auch immer mehr für den Afghanistan-Krieg gilt.
Das ist natürlich nichts Neues. Das vielleicht beste Buch, das ich 2019 gelesen habe, ist H. Bruce Franklins Crash Course: Vom guten Krieg zum ewigen Krieg. Franklin, der in den 1950er Jahren in der U.S. Air Force diente, bevor er Englischprofessor, Kulturhistoriker und offener Gegner des Vietnamkrieges wurde, ist in seiner Kritik am militärisch-industriellen Komplex in diesen Memoiren vernichtend. Ich empfehle es wärmstens allen Amerikanern, die mit harten Wahrheiten ringen wollen. „Kriege, Geheimnisse und Lügen“ weiterlesen
Luftangriffe der U.S.-Regierung: Kriegerischer Akt gegen Irak und Syrien
Aktualisierung 30.12.: Ebenfalls U.S.-Luftangriffe in Somalia.
Kurz nach einem Attentat in New York, welches verständlicherweise weltweit Aufmerksamkeit und Mitgefühl auf sich zieht, begeht die Trump-Regierung einen Akt des Krieges gegen den Irak und Syrien. Als lahme Ausrede dient das Ziel der völkerrechtswidrigen Luftangriffe in Syrien und Irak (eine vermeintlich oder tatsächlich aus dem Iran und dem Libanon unterstützte irakische Miliz) und die Behauptung, diese irakische Miliz habe zuvor einen irakischen Miilitärstützpunkt in der Öl-Stadt Kirkuk angegriffen und dabei einen U.S.-Söldner („contractor“) getötet.
Fast alle Zeitungen und Medien, auch angeblich oder tatsächlich den U.S.A. ablehnend gegenüberstehende, bringen zu diesem von den U.S.A. bzw dessen Trump Regierung gegen Syrien und den Irak begangenen kriegerischen Akt in ihren Schlagzeilen „Schiiten“ oder „Hisbollah“ oder „Iran“ unter.
Neben einigem Anderen bestätigen diese Luftangriffe einmal mehr unsere These vom Doppelagenten Putin. Sämtliches Gefasel von jeweils der syrischen, iranischen und russischen Regierung über irgendwelche gegenseitige Hilfe, Luftabwehrsysteme, Beistand, Kooperation sind wertlose Lügen. Entsprechende Kopien dieser Propaganda durch den jeweiligen Regierungen nahestehenden Journalisten und Medien sind bestenfalls unerklärliche Selbsttäuschungen und Zeugnis von Unfähigkeit.
Es erscheint offensichtlich, dass nicht nur die U.S.-Regierung, sondern auch dessen angebliche Gegner das gleiche Interesse haben: Krieg.
Dass diese Luftangriffe – die natürlich nicht ohne Folgen bleiben werden – zugleich Entlastungsangriff und Wahlkampfhilfe der Regierung von Donald Trump für sich und sein rechtsextremistisches Pendant Benjamin Netanyahu in Israel darstellen, dürfte offensichtlich sein. Des Weiteren helfen sie auch der Nomenklatura der „Demokratischen Partei“ bei den anstehenden Vorwahlen einen „moderaten“ Präsidentschaftskandidaten zu inthronisieren, weil durch die Kriegsfrage bzw einen vermeintlichen oder tatsächlichen äußeren Feind alle sozialen, demokratischen und schlicht guten Belange und Kandidaten zur Seite gedrückt werden und der Herdentrieb einsetzt sich um den Herrscher zu scharen. Das gilt übrigens auch für den Iran, Syrien und den Irak. Protesten der auch dort verarmten Bevölkerung helfen diese Luftangriffe ganz bestimmt nicht, im Gegenteil.
Übrigens: Dass zur Zeit doch oder noch keine Bundeswehr-Flotte im überfüllten Persischen Golf herumkurvt, ist sicherlich Zufall. Wie überhaupt alles Zufall ist in der Politik, im Krieg, etc, etc…
Wählt doch einfach nochmal „S.P.D.“ und „die Linke“ oder so.
Aktualisierung 30.12., 11.55 Uhr:
Gestern ließ die Regierung Trump auch in Somalia Luftangriffe fliegen. Vom Afrikakommando genanntes Ziel war ebenfalls eine Miliz. Tags zuvor hatte ein Attentat oder Beschuss, letztlich eine Explosion in einer Menschenmenge in Mogadischu rund 100 Menschen getötet.
Diesbezüglich unser Artikel zur Dynamik des Terrorkrieges.
(…)
04.08.2019 Der Imperiale Komplex enttarnt sich
für alle Machthaber bildet das spieltheoretische Menschenbild die berühmte „Win-Win“-Situation, in der alle nach außen hin feindlichen Machthaber gemeinsam ihr gemeinsames Interesse verteidigen: eben ihre Interessen. Ihre Macht. Ihre Welt. Ihre Ordnung. Und sonst gar nichts.
25.07.2019 Wie beschrieben: Deutschland kriecht in den nächsten Krieg, ohne jede Opposition
Die Beteiligung an der Kriegskoalition im Persischen Golf „scheint gefallen“.
11.04.2017 Wag the Russki
Russland: kein Bündnispakt mit Syrien, werden auch bei neuen U.S.-Luftangriffen nicht verteidigen.
Weihnachten: ein Opfer des Kriegs
Autor: Camillo Mac Bica
Ich erinnere mich, weit weg von Zuhause, Familie und geliebten Menschen gewesen zu sein. Gestoßen in ein fremdes und feindliches Land, von dem ich nicht einmal wusste, dass es existiert. Das Weihnachtsessen wurde per Helikopter in eine trostlose Landezone gebracht. Der Laderaum des Hubschraubers, in dem der kalte Truthahn und das warme Bier verstaut waren, füllte sich schnell mit den noch warmen Körpern der Kameraden, die ihr letztes Weihnachten erlebt hatten. „Weihnachten: ein Opfer des Kriegs“ weiterlesen
Der Kongress ist Trumps Mitverschwörer gegen die Freiheit
Stellen Sie sich vor, dass Präsident Trump bei seinem Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten damit gedroht hat, Militärhilfegelder zurückzuhalten, es sei denn, die ukrainische Regierung stimmt zu, das Geld für den Kauf von Waffen von einem US-Hersteller zu verwenden. Denkt jemand ernsthaft, dass ausländische Service-Profis und Deep State-Agenten so schockiert und beleidigt von Trumps Bitte sein würden, dass sie Bemühungen unternehmen würden, ihn anzuklagen? Würde der Kongress dies als „hohe Verbrechen und Vergehen“ betrachten oder Trump dafür loben, dass er eine der angeblich wichtigsten Aufgaben des modernen Präsidenten erfüllt hat – als Verkäufer für den amerikanischen militärisch-industriellen Komplex? „Der Kongress ist Trumps Mitverschwörer gegen die Freiheit“ weiterlesen
Journalist.innen für Julian Assange
Journalist.innen weltweit haben sich endlich dazu aufgerafft gegen die politische Verfolgung des Mitbegründers von Wikileaks organisiert Stellung zu beziehen. „Journalist.innen für Julian Assange“ weiterlesen
Die Leiden des jungen Kriegsverbrechers
Vorwort von Klaus Madersbacher, antikrieg.com: Dieser Artikel erschien vor 10 Jahren auf dieser Website. Da stellt sich die Frage, was sich in diesen zehn Jahren getan hat, und ob/welche Fortschritte erreicht worden sind.
Autor: Gwynne Dyer
Alan Watkins ist mein liebster britischer Journalist. Bereits über 70 Jahre alt, verfasst er immer noch Woche für Woche eine elegante und vielsagende Kolumne, üblicherweise über britische Politik. Mit einer beiläufigen Untertreibung, die man leicht mit Ironie verwechseln könnte, hat er in den letzten sechs Jahren in Bezug auf den ehemaligen Premierminister Tony Blair regelmäßig vom „jungen Kriegsverbrecher“ geschrieben. „Die Leiden des jungen Kriegsverbrechers“ weiterlesen
Warum erheben sich die Amerikaner nicht, wie wir es auf dem ganzen Planeten sehen?
Autoren: Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies
Die Wellen von Protesten, die in einem Land nach dem anderen auf der ganzen Welt ausbrechen, stellen die Frage: warum erheben sich die Amerikaner nicht in friedlichen Protesten wie unsere Nachbarn? Wir leben im Herzen dieses neoliberalen Systems, das die systemische Ungerechtigkeit und Ungleichheit des Laissez-faire-Kapitalismus des 19. Jahrhunderts den Menschen des 21. Jahrhunderts mit Gewalt aufzwingt. So sind wir vielen der gleichen Missbräuche ausgesetzt, die Massenprotestbewegungen in anderen Ländern angeheizt haben, darunter hohe Mieten, stagnierende Löhne, Schulden von der Wiege bis zur Bahre, ständig steigende wirtschaftliche Ungleichheit, privatisierte Gesundheitsversorgung, ein zerfetztes soziales Sicherheitsnetz, katastrophale öffentliche Verkehrsmittel, systemische politische Korruption und endloser Krieg. „Warum erheben sich die Amerikaner nicht, wie wir es auf dem ganzen Planeten sehen?“ weiterlesen
Friedensbewegung kritisiert öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr
Pressemitteilung der Koooperation für den Frieden
Die Kooperation für den Frieden, ein Dachverband der deutschen Friedensbewegung, dem die IPPNW angehört, kritisiert die vom Verteidigungsministerium bundesweit angekündigten öffentlichen Gelöbnisse am heutigen 12. November und die damit einhergehende Militarisierung der Gesellschaft. Die angehenden Bundeswehrsoldat*innen werden öffentlich geloben, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ (§ 9 Soldatengesetz). „Friedensbewegung kritisiert öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr“ weiterlesen
Die USA und ihre kriminellen Bemühungen in Syrien
Autor: Ron Forthofer
Präsident Trump hat seit März 2018 mehrfach seine Absicht bekundet, US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Jedes Mal haben Politiker sowohl der demokratischen als auch der republikanischen Parteien, unterstützt von den von Konzernen kontrollierten Medien auf der Grundlage der imperialen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika den Rückzugsplan vehement angefochten. Diese Leute begründeten ihre Ablehnung des Rückzugs auch mit ihren angeblichen Sorgen um die syrischen Kurden. Leider haben sie weitaus weniger Sorge um das Wohlergehen der Iraker, Libyer, Jemeniten, Afghanen und Palästinenser und vieler anderer Bevölkerungsgruppen gezeigt, die unter anderem aufgrund von Maßnahmen der Vereinigten Staaten von Amerika schrecklich leiden.
Es spricht Bände, dass nur wenige der so genannten Eliten der politischen, militärischen und medialen Führer der USA Bedenken hinsichtlich der Unmoral und eklatanten Illegalität von US-Interventionen in Syrien und anderswo geäußert haben. Diese Eliten setzen sich für ihre eigenen Interessen und die kurzfristigen Interessen des US-Imperiums ein, was sich auf Dauer wirklich kontraproduktiv auswirkt. Sie glauben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ungestraft gegen das Internationale Recht verstoßen können, da sie sie als die außergewöhnliche Nation betrachten. Wie ist unsere Nation auf diese unmoralische Ebene heruntergekommen?
Die US-Konzernmedien haben bei dieser Talfahrt eine wichtige Rolle gespielt, da sie die US-Bürger unwissend oder falsch über Außenpolitik informiert halten. Zum Beispiel verstehen wenige Amerikaner, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und Verbündete wie Saudi-Arabien und Israel seit langem den syrischen Präsidenten Bashar al Assad verdrängen wollten, den sie als Verbündeten des Iran betrachteten.
US-General Wesley Clark, ehemaliger NATO-Befehlshaber in Europa sagte, dass ihm bei seinem Besuch im Pentagon einige Wochen nach dem 11. September von einem Plan erzählt wurde, sieben Nationen (Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Libyen, Somalia, Sudan und Iran) in den nächsten fünf Jahren auszuschalten. Die Misserfolge der USA im Irak haben den Zeitplan sicherlich verändert.
Dieses US-Ziel gegenüber Syrien wurde bereits 2005 in einem Interview mit Präsident Assad von CNN-Moderatorin Christiane Amanpour offen diskutiert. Sie sagte: „Herr Präsident, Sie wissen, dass die Vereinigten Staaten über Regimewechsel in Ihrem Fall sprechen. Sie sind aktiv auf der Suche nach einem neuen syrischen Führer. Sie gewähren syrischen Oppositionspolitikern Visa und Besuche. Sie sprechen davon, Sie diplomatisch zu isolieren, und vielleicht über einen Staatsstreich, oder dass Ihr Regime zerfällt. Was denken Sie darüber?“
Ende März 2007 berichtete McClatchy News, dass die George W. Bush-Administration Monate zuvor eine Kampagne eingeleitet hatte, um Assad zu isolieren und in Verlegenheit zu bringen. Einige Regierungsvertreter befürchteten, dass das Ziel der Kampagne darin bestand, Syrien zu destabilisieren und möglicherweise den syrischen Führer zu stürzen.
Im Jahr 2011 berichtete die Washington Post, dass WikiLeaks Kabel des US-Außenministeriums zur Verfügung stellte, die zeigen, dass bereits 2006 die USA mit der Finanzierung von Kräften innerhalb und außerhalb Syriens begonnen haben, die an der Beseitigung Assads arbeiteten. Die Mittel für diese Arbeiten wurden bis mindestens September 2010 bereitgestellt. Offensichtlich waren die Vereinigten Staaten von Amerika kaum ein unschuldiger Zuschauer, sondern mischten sich in die inneren Angelegenheiten einer anderen Nation ein, was sie verurteilen, wenn auch nur Gerüchte darüber verbreitet werden, dass ein anderes Land es hierzulande tut.
Wie bereits erwähnt, waren die Vereinigten Staaten von Amerika nicht allein mit ihrem Wunsch, Assad zu verdrängen. Katar, Saudi-Arabien, die Türkei und Israel wollten Assad auch aus eigenen Gründen gehen sehen. Insbesondere war Katar wütend, dass Assad 2009 eine Pipeline von Katar über Syrien bis zum Mittelmeer abgelehnt hatte. Die USA sahen auch, dass diese Pipeline und katarisches Gas genutzt werden könnten, um die Abhängigkeit Europas vom russischen Erdgas zu verringern und damit Russland zu schwächen.
Eine Auflösung Syriens würde auch gut zu dem israelischen Ziel (dem Yinon-Plan) passen, die umliegenden arabischen Länder in kleinere Staaten aufzuteilen, die das Ziel Israels, die regionale Hegemonie, nicht in Frage stellen.
Neben militärischen Mitteln haben die Vereinigten Staaten von Amerika Einrichtungen wie die National Endowment for Democracy (NED – Nationale Stiftung für Demokratie) in Syrien und anderswo (z.B. Ukraine und Venezuela) eingesetzt. Für diejenigen, die mit NED nicht vertraut sind, sagte 1991 der erste Präsident von NED, Allen Weinstein: „Vieles, was wir heute tun, wurde vor 25 Jahren heimlich von der CIA gemacht“.
Mehr Details über NED wurden von Jonah Gindin und Kirsten Weld zur Verfügung gestellt, die im NACLA-Bericht über Amerika vom Januar/Februar 2007 bemerkten: „Seit 1983 intervenieren die NED und andere demokratiefördernde staatliche und nichtstaatliche Institutionen erfolgreich im Namen der ‚Demokratie‘ – eigentlich einer ganz besonderen Form der mit der Marktwirtschaft verknüpften Demokratie niedriger Intensität – in Ländern von Nicaragua bis zu den Philippinen, der Ukraine bis Haiti, indem sie unfreundliche ‚autoritäre‘ Regierungen (von denen viele zuvor von den Vereinigten Staaten unterstützt wurden) stürzen und durch handverlesene marktfreundliche Verbündete ersetzen“.
Während ihrer Kriegsverbrechen im Nahen Osten, einschließlich der illegalen Bemühungen, die Regierung Assad zu stürzen, haben die USA wenig bis gar keine Sorge um das Wohlergehen der arabischen Bevölkerung gezeigt, die unglaublich gelitten hat. Darüber hinaus haben die Kämpfe den Irak, Afghanistan, Libyen, Jemen und Syrien verwüstet, ebenso die Hoffnungen auf ein menschenwürdiges Leben für ihre Bevölkerungen.
Es ist höchste Zeit, dass die US-Elite dem US-Imperialismus mit seiner Unmoral, seinen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, seinen Tötungen und seiner Zerstörung abschwört und seinen Opfern Wiedergutmachung leistet. Auch müssen die USA aufhören, ein Schurkenstaat zu sein und sich der Staatengemeinschaft anschließen.
Orginalartikel „US and Its Criminal Effort in Syria“ vom 5.11.2019
Quelle: antikrieg.com