Ein Spaziergang durch (militarisierte) Forschungslandschaften

Autor: Christoph Marischka

Rezension einer Dissertation im Fachbereich Informatik

Wenn im Folgenden ein Buch aus dem Themenfeld der Militarisierung der Wissenschaften besprochen wird, gebietet es die Ehrlichkeit zu erwähnen, dass der Rezensent und der Autor des betreffenden Buches bekannt und befreundet sind. Wie der Autor, so lässt sich auch das besprochene Buch als freundlich, engagiert und zugewandt beschreiben.

Unter dem Titel „Verquickung der mathematischen und informatischen Forschung an zivilen deutschen Hochschulen mit der modernen Kriegführung“ hat der Shaker Verlag die Dissertation von Thomas Gruber aus dem Jahr 2018 veröffentlicht und obwohl es sich um eine Doktorarbeit aus dem Fachbereich Informatik handelt, die auch ein einigen Stellen mit Formeln aufwartet, ist das Buch auch fachfremdem Publikum wärmstens zu empfehlen. Der beispielhafte Überblick über verschiedene militärische Forschungsprojekte und zivil-militärische Kooperationen im Umfeld deutscher Universitäten liest sich wie ein Spaziergang durch die Manchen sicherlich sehr fremde Wissenschaftslandschaft im Bereich der Mathematik und Informatik.

Wir lernen verschiedene Disziplinen und Subdisziplinen kennen, deren Geschichte, wie etwa bei der Numerik und der Kontrolltheorie, auf wenigen Seiten und auf eine Weise beschrieben wird, die uns schnell zivilen wie militärischen Nutzen erahnen lässt. Mit einer an Nonchalance grenzenden Klarheit werden Dynamiken benannt, die diese Landschaft strukturieren. Wenn Gruber an verschiedenen Stellen feststellt, dass Drittmittelabhängigkeit und Ökonomisierung der Wissenschaft rein theoretische gegenüber anwendungsbezogenen Forschungszweigen systematisch benachteiligen, sieht man vor seinem inneren Auge geradezu entsprechende Beispiele dafür, wie allerorten Neubauten für industrienahe Forschung entstehen, während die Gebäude, in denen tatsächliche Wissenschaft (der Autor des Buches würde hier von Grundlagenforschung sprechen) betrieben wird, zunehmend am Verfallen sind. Die Rückwirkung der jeweiligen Anwendungsperspektiven werden z.B. bei der Spieltheorie benannt: Deren politische, militärische und v.a. wirtschaftliche Nutzung habe u.a. aufgrund der kompetitiven Fragestellungen nicht-kooperativen Ansätzen weitgehenden Vorrang gegenüber kooperativen Zugängen eingeräumt und zu einer allgemeinen Übernahme eines militärischen und wirtschaftswissenschaftlichen Duktus‘ geführt.

Ähnlich knapp aber nachvollziehbar wird auch die Geschichte der Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) beschrieben, die als „vorwiegend praxisbezogenes Forschungsgebiet“ wesentlich von den Konjunkturen abhängig war, nach denen politische, wirtschaftliche und militärische Akteure Hoffnungen in sie setzten. Diese wurden wiederholt enttäuscht, was jeweils zu einem Einbruch der externen Förderung und damit zum Zusammenbruch ganzer Forschungsstrukturen beigetragen hat. Nachdem die Erwartungen in ‚denkende Maschinen‘ weitgehend aufgegeben wurden, wären zwischenzeitlich in Teilgebieten wie den wissensbasierten Systemen und dem Maschinellen Lernen für spezifische Anwendungen große Fortschritte gemacht worden, die jedoch gerade auch für die moderne Kriegführung nutzbar sind und gefördert würden.

Und das ist ja das eigentliche Thema des Buches. Entlang der verschiedenen Fachbereiche und Disziplinen werden u.a. Beispiele für militärische und rüstungsnahe Forschung aus Bremen und Hannover, Leipzig, Bonn und Karlsruhe genannt. Die Zahl der beschriebenen Fälle bleibt dabei übersichtlich und ermöglicht es dem Autor, auch fachfremden Leser*innen Themen wie Verschlüsselung (Kryptologie), Satellitennavigation und Situationserkennung sowohl hinsichtlich ihrer militärischen Relevanz als auch der hieraus abgeleiteten Forschungsfragen und ihrer Bearbeitung näherzubringen. Trotz der überschaubaren Zahl beschriebener Beispiele kommt dabei ein breites Spektrum von Akteuren zur Sprache, die von außen auf die Forschungslandschaft einwirken und zur Verankerung militärischer Fragestellungen beitragen.

Genannt werden u.a. das Verteidigungsministerium und die Hochschulen der Bundeswehr, die DARPA als Forschungsagentur des Pentagon und alte Bekannte aus der Rüstung wie Airbus und der Satellitenhersteller OHB aus Bremen sowie die Sicherheitsforschungsprogramme des Bundes und der EU-Kommission.

Natürlich lässt es das Vorgehen, die verschiedenen Subdisziplinen anhand einzelner, anschaulich beschriebener Beispiele abzuarbeiten, nicht zu, valide Rückschlüsse über deren Relevanz und den jeweiligen Grad an Militarisierung zu ziehen – das erfolgt eher noch durch die historische Rekonstruktion der Fachbereiche und ist auch gar nicht primäres Ziel des Autors. Es gelingt ihm dafür aber, sehr nachvollziehbar jeweils unterschiedliche Formen der militärischen Verquickung herauszuarbeiten.

So findet diese in der Kryptologie – das ist vielleicht wenig überraschend, wird hier aber ausbuchstabiert – weitgehend unter Bedingungen der Geheimhaltung und mit tw. geheimdienstlichen Methoden statt. In der Optimierung bzw. Kontrolltheorie hingegen scheinen Drittmittelprojekte an Hochschulen mit konkreten militärischen Aufgabenstellungen – etwa zur Satellitennavigation – keineswegs unüblich und wenig problematisiert zu sein. Methoden der spezialisierten KI-Forschung werden an den Universitäten vermittelt, entsprechende anwendungsbezogene Forschung findet jedoch primär in großen, außeruniversitären Forschungszusammenhängen und oft unter Dual-Use-Fragestellungen statt.

In Fachbereichen wie der Numerik scheint das militärische Interesse weniger in konkreten Drittmittelprojekten zu bestehen, als darin, Studierende als Praktikant*innen oder Promovierende für Rüstungsunternehmen zu gewinnen und dort ggf. dauerhaft zu binden.

So wie diese Einblicke in die Mathematik und die Informatik, die zweifellos den Schwerpunkt der Dissertation ausmachen, für viele Außenstehende neu und erkenntnisreich sein dürften, verhält es sich womöglich mit dem ersten Drittel des Buches für viele Angehörige der betreffenden Disziplinen. Hier werden in ähnlicher Knappheit Begriffe wie Krieg, moderne Kriegführung und (positiver) Frieden sowie Grundkonzepte der Wissenschaftsethik vorgestellt. Entsprechende Debatten von der unmittelbaren ‚Nachkriegszeit‘ bis zur heutigen Auseinandersetzung um Zivilklauseln werden nachgezeichnet und ganz am Rande eine kurze Geschichte der sozialen Bewegungen in Deutschland er- und die Auslandseinsätze der Bundeswehr aufgezählt. Auch die jüngeren Reformen und aktuellen Tendenzen des deutschen Bildungs- und Wissenschaftssystemes werden überblicksartig dargestellt. Dass all dies Teil einer Doktorarbeit in der Informatik sein kann, sollte beispielgebend sein und ehrt nicht nur den Autor, sondern auch seine Betreuer (Hans-Jörg Kreowski und Gregor Nickel).

Dass all dies auf gut 180 Seiten (mit Literaturverzeichnis und Bildern) passt, wirkt unglaublich – ist aber wahr. Zu bedauern ist allenfalls die Zitationsweise, die Leser*innen ohne Blättern im Unklaren über Art der Quelle lässt, – und der Preis. Mit der ‚modernen Kriegführung‘ bleibt ein zentraler Begriff der Arbeit relativ unbestimmt. Eine kritische Auseinandersetzung, inwiefern durch diese tatsächlich Überlegenheit erreicht wird, oder sie nicht vielmehr eine westliche, technikzentrierte Ideologie verkörpert und damit eine entsprechende (Rüstungs-)Industrie subventioniert, ohne tatsächliche Erfolge auf den durch sie strukturierten Schlachtfeldern hervorzubringen, muss zweifellos an anderer Stelle geführt werden, hätte aber angedeutet werden können.

Thomas Gruber, Verquickung der mathematischen und informatischen Forschung an zivilen deutschen Hochschulen mit der modernen Kriegsführung, Shaker Verlag, Aachen November 2018. 208 Seiten, 49,80 Euro

Artikel Erstveröffentlichung am 4.2.2019 auf Informationsstelle Militarisierung e.V.

10 Jahre antikrieg.com

Heute vor zehn Jahren ging antikrieg.com in Betrieb. Der folgende Artikel von Gideon Levy hat mich damals so beeindruckt, dass ich mich entschloss, mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung aktiv zu werden. Das Internet bot sich als ideale Kommunikationsplattform an und – oh Wunder! – die Domain antikrieg.com war auch frei. Antiwar.com kannte ich ja schon bestens seit dem Überfall der NATO auf Jugoslawien. Die Idee, eine Website mit aus vom Englischen ins Deutsche übersetzten Artikeln zu betreiben, stammt von Lutz Forster, dem leider viel zu früh Verstorbenen – Ehre seinem Andenken! Ein paar Monate seines Lebens konnte ich noch mit ihm zusammenarbeiten.

Antikrieg.com hat also 10 Jahre auf dem Buckel,ich werde bald 70 auf selbigem haben. Na hoffen wir, dass es gut weitergeht …

Klaus Madersbacher, antikrieg.com

Die Zeit der Gerechten

Gideon Levy

Dieser Krieg lässt vielleicht tiefer in das Wesen der israelischen Gesellschaft blicken als seine Vorläufer. Rassismus und Hass erheben ihre Häupter, nicht anders als Rachsucht und Blutdurst. Die „Grundhaltung des Befehlshabers“ in der israelischen Armee lautet jetzt „so viele wie möglich töten“, wie die Militärkorrespondenten im Fernsehen berichten. Auch wenn sie gegen Kämpfer der Hamas gerichtet ist, ist diese Grundhaltung erschreckend.

Ungezügelte Aggression und Brutalität werden gerechtfertigt als „vorsichtiges Vorgehen”: das furchtbare Verhältnis im Blutvergießen – ungefähr 100 tote Palästinenser für jeden toten Israeli – führt zu keinen Fragen, als hätten wir beschlossen, dass ihr Blut hundertmal weniger wert ist als unseres, was unseren inhärenten Rassismus aufzeigt.

Rechte, Nationalisten, Chauvinisten und Militaristen sind die einzigen, die sich in der Stadt blicken lassen dürfen. Lasst uns in Ruhe mit Menschlichkeit und Mitleid. Nur am Rand der Gesellschaft sind Stimmen des Protests zu vernehmen – gesetzlos, verfemt und von den Medien ignoriert – von einer kleinen, aber mutigen Gruppe von Juden und Arabern.

Daneben erhebt sich die vielleicht schlimmste Stimme von allen. Das ist die Stimme der Gerechten und Scheinheiligen. Mein Kollege Ari Shavit scheint ihr wortgewandter Sprecher zu sein. In dieser Woche schrieb Shavit an dieser Stelle („Israel muss seine medizinische Hilfe für Gaza verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen“ – Haaretz 7.1.2009): “Die israelische Offensive in Gaza ist gerechtfertigt … nur eine sofortige und großzügige humanitäre Initiative wird zeigen, dass wir auch angesichts des brutalen Krieges, der uns aufgezwungen worden ist, nicht vergessen, dass auf der anderen Seite Menschen sind.“

Für Shavit, der die Rechtmäßigkeit dieses Kriegs verteidigt und gefordert hat, dass er nicht verloren werden darf, spielt der Preis eine unerhebliche Rolle, wie auch die Tatsache, dass es in solchen ungerechten Kriegen keine Siege gibt. Und er wagt es, im gleichen Atemzug „Menschlichkeit“ zu predigen.

Will Shavit, dass wir töten und töten und danach Lazarette errichten und medizinische Hilfe für die Verwundeten schicken? Er weiß, dass ein Krieg gegen eine hilflose Bevölkerung, vielleicht die hilfloseste der Welt, die nirgendwohin flüchten kann, nur grausam und verabscheuungswürdig sein kann. Aber diese Leute wollen immer nur gut aussteigen. Wir werfen Bomben auf Wohngebäude und behandeln dann die Verwundeten im Ichilov; wir beschießen erbärmliche Unterkünfte in Schulen der Vereinten Nationen und rehabilitieren dann die Behinderten in Beit Lewinstein. Wir schießen und weinen dann, wir töten und jammern darüber, wir metzeln Frauen und Kinder nieder wie automatische Mordmaschinen und wollen unsere Würde hochhalten.

Das Problem ist, dass das nicht funktioniert. Das ist himmelschreiende Scheinheiligkeit und Selbstgerechtigkeit. Diejenigen, die mehr und mehr Gewalt ohne Rücksicht auf die Folgen fordern, sind wenigstens ehrlicher.

Beides zugleich geht nicht. Das einzig „Reine“ in diesem Krieg ist die „Reinheit von Terroristen”, die in Wirklichkeit zu furchtbaren Tragödien führt. Was in Gaza geschieht, ist keine Naturkatastrophe wie ein Erdbeben oder eine Überschwemmung, in der es unser Recht und Pflicht wäre, den Betroffenen zur Seite zu stehen und Rettungsmannschaften zu senden, was wir so gerne tun. Alle Katastrophen, die jetzt in Gaza stattfinden, sind von Menschen gemacht – von uns. Hilfe kann nicht mit blutbefleckten Händen angeboten werden. Mitleid kann nicht aus Brutalität entstehen.

Dennoch gibt es einige, die beides haben wollen. Wahllos töten und zerstören und doch gut aussehen, mit einem reinen Gewissen. Weiter Kriegsverbrechen begehen ohne jedes Gefühl der schweren Schuld, die damit verbunden ist. Es braucht Courage. Jeder, der diesen Krieg rechtfertigt, rechtfertigt damit alle damit verbundenen Verbrechen. Wer immer diesen Krieg predigt und glaubt, dass der Massenmord, den er mit sich bringt gerechtfertigt ist, hat kein Recht, über Moral und Menschlichkeit zu sprechen. Man kann nicht gleichzeitig töten und aufziehen. Diese Einstellung entspricht genau der grundlegenden zwiespältigen israelischen Stimmung, mit der wir seit jeher aufgewachsen sind: das Falsche tun, uns aber in unseren eigenen Augen rein fühlen. Töten, zerstören, aushungern, einsperren und demütigen und im Recht – um nicht zu sagen ein Gerechter – zu sein. Den gerechten Kriegstreibern wird dieses erhabene Gefühl versagt bleiben.

Jeder, der diesen Krieg rechtfertigt, rechtfertigt damit alle seine Verbrechen. Jeder, der ihn als Verteidigungskrieg hinstellt, muss die moralische Verantwortung für seine Folgen übernehmen. Jeder, der jetzt Politiker und Militärs ermutigt weiter zu machen, wird nach dem Krieg das Kainsmal auf seiner Stirn tragen müssen. Alle, die diesen Krieg unterstützen, unterstützen auch dessen Horror.

erschienen in Haaretz am 9.1.2009

antikrieg.com

Truppen heraus aus Syrien und Afghanistan? Das ist ein guter Anfang!

Wir alle erlebten diese Woche einen großen Schock, als Präsident Trump scheinbar aus heiterem Himmel ankündigte, dass er die US-Truppen aus Syrien abziehen und die Hälfte der verbleibenden US-Truppen in Afghanistan abziehen werde. Der Präsident sagte uns, dass die Soldaten in Syrien waren, um ISIS zu bekämpfen, und da ISIS fast verschwunden war, die Syrer und ihre Verbündeten den Job beenden konnten. „Truppen heraus aus Syrien und Afghanistan? Das ist ein guter Anfang!“ weiterlesen

Alles Gute zum Geburtstag Antiwar.com!

An meinem 42. Geburtstag habe ich mit Antiwar.com begonnen.

Als mein 42. Geburtstag am 24. Dezember 1995 näher rückte, machte ich mir selbst ein Geschenk: ich startete eine Website.

Die Zeitschrift für die Pflegebranche, für die ich gearbeitet hatte, hatte mich für die Erstellung ihrer Website geschult. Das World Wide Web eröffnete eine aufregende neue Welt mit dem Potenzial, die Kommunikation zu revolutionieren. Ich beschloss, eine Anti-Kriegs-Website zu starten. Ich habe etwas herumgecheckt und wissen Sie was? Antiwar.com war verfügbar! „Alles Gute zum Geburtstag Antiwar.com!“ weiterlesen

Trumps Außenpolitik: Das Gleiche tun und ein anderes Ergebnis erwarten

Nach einer Woche, in der Präsident Trump darauf bestand, dass ein Treffen mit Putin am Rande des G20-Treffens in Argentinien stattfinden würde, schickte er in letzter Minute einen Tweet hinaus, in dem er erklärte, dass er aufgrund eines russisch-ukrainischen Streits im Asowschen Meer nicht mehr bereit sei, seinen russischen Amtskollegen zu treffen. „Trumps Außenpolitik: Das Gleiche tun und ein anderes Ergebnis erwarten“ weiterlesen

Studie: USA haben seit 2001 5,9 Billionen Dollar für Kriege ausgegeben

Die medizinischen Ausgaben für Veteranen werden voraussichtlich zu den steigenden Kosten von Konflikten gehören

Ein neuer Bericht der Brown University zielt darauf ab, für die US-Regierung eine genaue Schätzung der Kosten der Gesamtkosten ihrer zahlreichen Kriege nach dem 9/11 und verschiedener globaler Kriege gegen den Terror vorzulegen. Die Schätzung besagt, dass bis zum Haushaltsjahr 2019 5.933 Billionen Dollar ausgegeben wurden.

Dieser Betrag liegt natürlich weitaus höher als die offiziellen Zahlen, da das Pentagon versucht, die Kosten auf einfache Überseeoperationen zu reduzieren. Erst wenn man die Kosten der medizinischen und behindertengerechten Versorgung von Soldaten und deren zukünftige Kosten sowie Dinge wie die Zinsen auf das für die Kriege geliehene zusätzliche Geld berücksichtigt, werden die wahren Kosten deutlich. „Studie: USA haben seit 2001 5,9 Billionen Dollar für Kriege ausgegeben“ weiterlesen

Kongressbericht: USA könnten einen Krieg gegen China oder Russland verlieren

Trotz der bereits weit überragenden Position gegenüber allen anderen Nationen empfiehlt der Bericht massive Ausgabenerhöhungen

Der Kongress veranlasste einen Bericht der National Defense Strategy Commission über die Bereitschaft des Pentagons. Es ist relativ vorhersehbar, worauf derlei Berichte hinauslaufen, denn sie kommen immer zum gleichen Ergebnis.

Obwohl die Vereinigten Staaten von Amerika für das Militär in gewaltigem Ausmaß mehr ausgeben als alle anderen Länder der Welt, kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die militärische Überlegenheit der USA „in einem gefährlichen Ausmaß erodiert ist“ und sich in einer „Krise“ befindet. Die Lösung, die sie empfehlen, ist wie immer ein massiver Anstieg der Militärausgaben. „Kongressbericht: USA könnten einen Krieg gegen China oder Russland verlieren“ weiterlesen

Eine Feier des Tötens und Sterbens

Camillo „Mac“ Bica, Ph.D., ist Autor, Aktivist und Professor für Philosophie an der School of Visual Arts in New York City. Sein Schwerpunkt liegt in der Sozial- und Politikphilosophie und Ethik, insbesondere im Hinblick auf den Krieg. Mac ist ehemaliger Marine Corps Officer, Vietnam Veteran, langjähriger Aktivist für Frieden und soziale Gerechtigkeit und Koordinator von Veterans For Peace Long Island.

Eine Feier des Tötens und Sterbens

Der 10. November ist der 242. Geburtstag des United State Marine Corps. Es ist eine Zeit der Feierlichkeiten, in der aktuelle und ehemalige Marines die geschichtsträchtige Geschichte und die glorreichen Traditionen des Zweiges des Militärs anerkennen, in dem sie so stolz gedient haben. Ich bin jedoch zerrissen. Als ehemaliger Offizier des Marineinfanteriekorps, der im Vietnamkrieg eingesetzt war, gebe ich immer noch gelegentlich zu, ein Marine gewesen zu sein, vielleicht auch mit einem gewissen Stolz, doch ich habe erkannt, dass dieses Eingeständnis mehr umfasst als den Glanz und die Pomphaftigkeit, die wir jedes Jahr am 10. November feiern. „Eine Feier des Tötens und Sterbens“ weiterlesen

500.000 Tote in US-Kriegen im Irak, in Afghanistan und Pakistan

Über 60.000 US-Soldaten wurden in Konflikten getötet oder verwundet

Die Brown University hat eine neue Studie über die Anzahl der Todesopfer in den amerikanischen Post-9/11-Kriegen im Irak, Afghanistan und Pakistan veröffentlicht. Die Studie schätzt, dass im Laufe der drei Konflikte zwischen 480.000 und 507.000 Menschen getötet wurden. „500.000 Tote in US-Kriegen im Irak, in Afghanistan und Pakistan“ weiterlesen

Brent Taylor ist nicht für Gott, Familie und Vaterland gestorben

Am vergangenen Wochenende wurde Major Brent Taylor im Einsatz in Afghanistan getötet, wo die US-Regierung nun seit 17 Jahren Krieg führt. Als er getötet wurde, bildete der 39-jährige Taylor eine afghanische Sicherheitstruppe aus. Einer seiner Rekruten richtete seine Waffe auf Taylor und erschoss ihn.

Taylor war jedoch nicht nur ein Soldat. Er war auch gewählter Bürgermeister von North Ogden, Utah. Als Mitglied der Nationalgarde gab Taylor sein Amt als Bürgermeister auf, um eine vierte Tour in Afghanistan zu absolvieren. Er hinterlässt eine Frau und 7 Kinder, die zwischen 11 Monaten und 13 Jahren alt sind. „Brent Taylor ist nicht für Gott, Familie und Vaterland gestorben“ weiterlesen