DIE GRIECHENLAND-KRISE (VII): Am Anfang war die Statistik

Teil I – Goldman Sachs und das China-Syndrom
Teil II – Banken, hört die Signale..
Teil III – Das “nächste Lehman Brothers” – die Entstaatlichung der Staaten
Teil IV – Machtergreifung einer neuen kapitalistischen Sowjetunion
Teil V – Politische Monarchie zu verkaufen

Teil VI – Der Plan der Banken von einer europäischen Soffin

Im Oktober 2009 erhöhte die vom neu gewählten Parlament Griechenlands ins Amt gewählte Regierung der „Pasok“ unter Giorgos Papandreou (ebenfalls Vorsitzender der „Sozialistischen Internationale“) und seinem Finanzminister Giorgos Papaconstantinou die Prognose über das griechische Staatsdefizit im laufenden Jahre 2009 von 3, 7 Prozent (März 2009) auf 12,5 Prozent (Oktober 2009) des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Ausführender Akteur: die „Hellenic Statistical Authority“ ELSTAT, die griechische Statistikbehörde. (1)

Anschließend benutzte die Pasok-Regierung, in enger Absprache mit dem EU-Statistikamt EUROSTAT, diese so plötzlich entdeckten verheerenden Zahlen für den Umbau der eigenen Statistikbehörde. Leiter der umgebauten ELSTAT wurde ab Sommer 2010 Andreas Georgiou. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe hatte Georgiou 21 Jahre fleissig geübt – als Statistiker beim „Internationalen Währungsfonds“ IWF. Ab 2004 – dem Jahr, als sein Chef Präsident von Deutschland wurde – war er dort Vizedirektor der Statistikabteilung mit dem Zuständigkeitsbereich „Stabilität von Finanzsystemen“. (2)

Nie wieder, so die Argumentation der Pro-Euro-Europäer im Allgemeinen (und die der in Washington, Brüssel, Berlin und Frankfurt im Speziellen), dürften derartig verheerende Zahlen aus Athen (typisch griechisch) vor den besorgten KollegInnen von EUROSTAT verborgen werden.

Doch eines war seltsam: EUROSTAT hätte die Statistiken der Partner von ELSTAT überprüfen müssen und war auch berechtigt dies jederzeit zu tun; doch seltsamerweise hatten dies die EU-Statistiker, just im Jahr vor Inkrafttretens des Lissabon-Vertrages am 1. Dezember 2009, nach eigenen Angaben nicht getan.

Leiter der im Großherzogtum Luxemburg sitzenden EU-Statistiker ab dem 23. April 2008: Walter Radermacher. Zuvor war er Leiter des deutschen Statistischen Bundesamtes gewesen – unter dem damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble. (3) „DIE GRIECHENLAND-KRISE (VII): Am Anfang war die Statistik“ weiterlesen

Wie prognostiziert: Opfer MF Global, neue „Krise“ des Kapitals – Hintergründe

Am Sonntag prognostizierte ich für Montag den Zusammenbruch eines weiteren großen Konsortiums als „kleines Opfer des internationalen Banken-Kartells“ nach Lehman Brothers in 2008, „etwa MF Global“, und den Beginn einer neuen inszenierten „`Krise´ des Kapitals“, mit dem expliziten Ziel des Sturzes der Verfassung von Deutschland und der Installation der angestrebten „Vereinigten Staaten von Europa“. (BULLETIN 3: Hilfestellung in Zeiten des Umbruchs)

Am Montag brach MF Global zusammen, als vermeintlich erstes „Opfer der Euro-Krise“ an der Wall Street (1,2). Parallelen zum Zusammenbruch der im Jahre 1850 gegründeten Bank Lehman Brothers in 2008 wurden aufgemacht und wieder herunter gespielt.  „Wie prognostiziert: Opfer MF Global, neue „Krise“ des Kapitals – Hintergründe“ weiterlesen

„Es ist Zeit, das Schweigen zu brechen – A Time to Break Silence“, Martin Luther King

„Wir haben ein staatliches Haus geerbt, ein grosses „Welthaus“, in dem wir zusammen leben müssen – Schwarze und Weiße, Menschen aus dem Osten und aus dem Westen, Heiden und Juden, Katholiken und Protestanten, Moslems und Hindus. Eine Familie, die in ihren Ideen, ihrer Kultur und ihren Interessen übermäßig verschieden ist und die – weil wir nie mehr ohne einander leben können – irgendwie lernen muss, in dieser großen Welt miteinander zu leben.“

(Martin Luther King, Wohin führt unser Weg. Chaos oder Gemeinschaft)

Der Bogen der unbeschränkten Raffgier des Raubtierkapitalismus ist endgültig überspannt und die Sehne gerissen. Der abgeschossene Pfeil versucht die verbliebenen Güter der Gemeinschaft mit inszenierten Krisen abzujagen und wird an dem harten Widerstand der „Beute“ zerbrechen.

Jetzt geht es den oberen „Weltenlenkern“ darum, die letzten noch vorhandenen Werte beiseite zu schaffen und für sich zu retten, was zu retten ist. Die Jäger werden durch ihre offen zur Schau gestellten Gier immer mehr zu Gejagten, das Blatt hat sich gewendet. „„Es ist Zeit, das Schweigen zu brechen – A Time to Break Silence“, Martin Luther King“ weiterlesen

Es gibt keine Euro-Krise

Es gibt fundamentale kollektive Aussetzer. Fast die gesamte Menschheit und fast alle ihrer Gelehrten glaubten über ca. 1500 Jahre an das Ptolemäische Weltbild, also daran, dass die Sonne sich um die Erde dreht. Millionen Menschen sind Hitler, einem erklärten Massenmörder, hinterher gerannt und habe ihm beim Morden kräftig unterstützt. Und der religiöse Wahn und die religiös motivierte Gewalt feierten in den letzten Jahren, also in neuester Zeit, Urstände, dass man sich ins Mittelalter zurückversetzt glaubt.

Das bewusstlose Geschwätz von der Euro-Krise, ein fundamentaler kollektiver Aussetzer auch dies, hat inzwischen epidemische Ausmaße angekommen. Von pseudolinks bis de facto rechts wird etwas behauptet, was es nicht gibt. „Es gibt keine Euro-Krise“ weiterlesen

Ein Blick in die Büchse der Pandora

Der US-Ökonom James K. Galbraith hat eine bemerkenswerte Rede beim alle zwei Jahre stattfindenden Konvent der CEP-Gewerkschaft Kanadas in Toronto am 20. September 2010 gehalten. In dieser Rede blickte er in die Büchse der Pandora – und was er als hauptsächliche Ursache für die Krise, in der wir stecken, fand war: BETRUG. Im folgenden Interview im Zusammenhang mit dieser Rede erklärt Galbraith die Notwendigkeit, „die Kontrolle über die Institutionen zu übernehmen und sie neu zu strukturieren.“ „Ein Blick in die Büchse der Pandora“ weiterlesen

Demokratisierung des Notstands – Parlamentarische Demokratie in der Krise

Die Ausrufung eines Notstands birgt immer auch die Gefahr des Mißbrauchs des Notstandsrechts bzw. der Überschreitung der für den Notstand verfassungsmäßig vorgesehenen Kompetenzen.

Am deutlichsten ist dieses derzeit auch an Rumänien zu sehen. Dessen Regierung hat sich am 05.02.2010 in Tz. 10 eines Memorandum of Understanding mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) verpflichtet, per Notverordnungen die Finanzverwaltung umzustrukturieren. „Demokratisierung des Notstands – Parlamentarische Demokratie in der Krise“ weiterlesen

Vom „Ende der Krise“ keine Spur

Prof. Dr. Hans J. Bocker zählt zu jenen deutschen Ökonomen, deren Rat und Expertise etwas gelten in der Welt. Für chaostheorien.de nahm er sich die Zeit für ein exklusives Interview, in dem er über „das Ende der Finanzkrise“ sinniert, zu Manipulationen am Goldmarkt Stellung bezieht, und besorgt auf Kriegsvorbereitungen im Mittleren Osten hinweist: „Das wäre die einfachste Lösung für die Mächtigen, um in einer scharfen Krise, wo die Menschenmassen hungernd und frierend im Dunkeln sitzen, den eigenen Untergang zu vermeiden.“ „Vom „Ende der Krise“ keine Spur“ weiterlesen