Weitere 50 Jahre Unfrieden im Mittleren Osten

Einer meiner liebsten literarischen Ausdrücke ist der Begriff „Partherpfeil.” Dieser bezieht sich auf die bevorzugte Taktik der Parther, eines persischen Volks, sich auf dem Pferderücken umzudrehen und im Davonreiten Pfeile abzuschießen.

Der römische Konsul Crassus, der Spartacus besiegt hat, könnte nach seiner Niederlage in der Schlacht von Carrhae 53 v.Chr. an so einem Partherpfeil gestorben sein.

Diese Woche schoss der scheidende Präsident Barack Obama seinen Partherpfeil auf Israels Führer Benjamin Netanyahu ab, indem er sich ausnahmsweise weigerte, ein Veto gegen eine Resolution des UNsicherheitsrats einzulegen, die Israels anhaltende Enteignung arabischen Bodens in der besetzten West Bank verurteilte. „Weitere 50 Jahre Unfrieden im Mittleren Osten“ weiterlesen

Abu-Masens Bilanz

MAHMOUD ABBAS war nicht dabei, als ich mich während der Belagerung Beiruts im Ersten Libanonkrieg zum ersten Mal mit Jasser Arafat traf. Man bedenke, dass das das erste Treffen Arafats mit einem Israeli war.

Einige Monate später, im Januar 1983, wurde ein Treffen Arafats mit einer Delegation des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden anberaumt. Die Delegation bestand aus General Matti Peled (im Ruhestand), dem ehemaligen Generaldirektor des Finanzministeriums Jaakow Arnon und mir.

Auf dem Flughafen Tunis bat uns ein PLO-Amtsträger, wir sollten uns, bevor wir Arafat persönlich träfen, zuerst mit Abbas treffen. Abbas war für die Beziehungen zu Israel zuständig. Bis dahin hatte ich nur von zwei hohen PLO-Mitgliedern etwas über ihn gehört. Mit ihnen führte ich Geheimgespräche: Said Hamami (der ermordet wurde) und Issam Sartawi (der ermordet wurde).

Mein erster Eindruck von Abu Masen (Abbas’ Kampfname) war, dass er sich sehr von Arafat unterschied, dass er tatsächlich das genaue Gegenteil von ihm war. Arafat war ein warmherziger Mensch, extravagant, extrovertiert, er berührte und umarmte einen gerne. Abbas ist kühl, introvertiert, sachlich. (Masan ist übrigens das hebräische Wort für Bilanz.) „Abu-Masens Bilanz“ weiterlesen

Iran: „Revolutionsgarden“ kommen wieder mal ihren rechtsradikalen Kumpanen in Washington und Jerusalem zu Hilfe

U.S. Präsident Joe Biden trifft Benjamin Netanjahu in Israel und Mahmoud Abbas im besetzten Palästina. Zeit für die iranischen Militärs, ebenfalls die Völker von Israel und Palästina zu bedrohen, zu verraten und zu verkaufen, wie alle anderen auch. Und das Volk von Iran natürlich gleich mit.

Bereits im März 2009 schrieb Radio Utopie über den Oberkommandieren der Dummbeutel von „Revolutionsgarden“:

„Wer das Kunstwerk „Planet der Affen“ gesehen hat, der kennt den „Planeten der Menschen“ und weiss, welche Rolle Mohammad Ali Jafari darin spielt.“

Zum Abschluss eines Militärmanövers mit den üblichen mutmaßlichen Fotoshop-Langstreckenraketen konnte es seine Exzellenz Major-General Jafari, geübter Trampolin-Springer zu Teheran, samt seinem Untergebenen General Amir Ali Hajizadeh nun wieder mal nicht lassen überaus mutig in den U.S.-Präsidentschaftswahlkampf einzugreifen, auch noch jedem Irren außer Donald Trump Trümpfe in die Hand zu geben, seinen rechtsradikalen Kumpanen zu Jerusalem bei ihren durchgeknallten Geldforderungen an den jämmerlichen Liberallalala von Onkel Schmoo im Weißen Haus zu Hilfe zu kommen, ganz Israel zu bedrohen und dafür ausgerechnet auch noch, in geübter Heimtücke, wieder einmal die Palästinenser und ihren Kampf um Unabhängigkeit zu benutzen. „Iran: „Revolutionsgarden“ kommen wieder mal ihren rechtsradikalen Kumpanen in Washington und Jerusalem zu Hilfe“ weiterlesen

Abbas, Fatah, P.L.O. and Israeli Joint List: What you can do

President Mahmoud Abbas,

  1. Declare the independence of Palestine and accept the borders of the two states Palestine and Israel along the armistice line of 1949 with effect from a point of time not later than 2017. It is about time.
  2. Sue the state of Israel to the ground, before any court of the world. And do not waste one more minute.
  3. Either you are the president of Palestine or you are not. If not, step down. If you are, act like one.

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Ein Führer ohne Ruhm

ZUM ERSTEN Mal bin ich Mahmoud Abbas Anfang 1983 in Tunis begegnet.

Ich wusste, dass er in der PLO-Führung für israelische Angelegenheiten zuständig war. Die PLO-Delegierten Said Hamami und Issam Sartawi, mit denen ich seit 1974 in ständigem Kontakt stand, sagten mir, dass er die Leitung habe. Bei meinem ersten Treffen mit Jasser Arafat in Beirut während der Belagerung war er jedoch nicht anwesend.

Ich kam damals mit General Matti Peled und Jaakow Arnon nach Tunis und gehörte zu einer offiziellen Delegation des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden, den wir 1975 gegründet hatten. „Ein Führer ohne Ruhm“ weiterlesen

Die zweite Schlacht von Trafalgar

DIESE WOCHE fand eine mächtige Schlacht auf den Wellen des Mittelmeeres statt. Sie wird als Äquivalent von Salamis oder Trafalgar in die Geschichte eingehen.

In einem gewagten Manöver fing die Marine des Staates Israel den Feind ab: Er bestand aus der Jacht Marianne und den 18 Menschen an Bord. Israelische Marinekommandos kaperten das Schiff und schleppten es in den Hafen von Aschdod.

Der Admiral, der diese glorreiche Aktion kommandierte, ist bisher in aller Bescheidenheit anonym geblieben. Deshalb können wir ihn nicht mit einer Säule im Zentrum Tel Avivs ehren, wie Admiral Horatio Nelson mit der Nelsonsäule auf dem Trafalgar Square in London geehrt wurde. Zu schade. „Die zweite Schlacht von Trafalgar“ weiterlesen

Die unheilige Stadt

IN SEINER langen und wechselvollen Geschichte wurde Jerusalem von Dutzenden von Eroberern besetzt.

Babylonier und Perser, Griechen und Römer, Mamelucken und Türken, Briten und Jordanier – um nur einige zu nennen.

Der neueste Besetzer ist Israel, das Jerusalem 1967 erobert und annektiert hat.

(Ich hätte „Ostjerusalem“ schreiben können, aber das gesamte historische Jerusalem ist das heutige Ostjerusalem. Alle anderen Stadtteile wurden in den letzten 200 Jahren von jüdischen Siedlern gebaut oder sind arabische Dörfer der Umgebung, die willkürlich dem riesigen Gebiet einverleibt worden sind, das jetzt nach seiner Besetzung Jerusalem heißt.)

In dieser Woche stand Jerusalem wieder einmal in Flammen. „Die unheilige Stadt“ weiterlesen

Begegnung im Tunnel

ES WAR einmal ein Dorf in England, das sehr stolz auf sein Bogenschießen war. Vor jedem Haus stand eine Zielscheibe und zeigte das Können seines Besitzers. Auf einem dieser Zielscheibn hat jeder einzelne Pfeil mitten ins Ziel getroffen.

Ein neugieriger Besucher fragte den Besitzer: wie ist dies möglich? Die Antwort: „Einfach, zuerst schoss ich die Pfeile, und dann zeichnete ich Kreise rund um sie.“

In diesem Krieg tut unsere Regierung dasselbe. Wir erreichen alle unsere Ziele – aber wir verändern die ganze Zeit unsere Ziele. Am Ende wird der Sieg vollkommen sein. „Begegnung im Tunnel“ weiterlesen

In ihrem eigenen Saft schmoren

NACH EINEM Pressebericht hat sich Barack Obama entschieden, Benjamin Netanjahu und Mahmoud Abbas „in ihrem eigenen Saft schmoren zu lassen.“
Das klingt fair.

Die Vereinigten Staaten haben sehr mühsam versucht, zwischen Israel und Palästina den Frieden herzustellen .Der arme John Kerry hat fast all seine enormen Energien dem Ziel gewidmet, dass beide Seiten sich treffen, miteinander reden und Kompromisse machen.

Nach neun Monaten fand er heraus, dass dies eine falsche Schwangerschaft war. Kein Baby, nicht einmal ein Fötus. Einfach nichts.

Darum fühlten sich die amerikanischen Führer gerechtfertigt, ärgerlich zu sein. Ärgerlich auf beide Seiten. Keiner von beiden hat irgendeine Bereitschaft gezeigt, seine Interessen zu opfern, um Obama oder Kerry einen Gefallen zu tun. Diese Undankbaren in Nahost!

Es scheint also, dass die Reaktion gerechtfertigt ist. Ihr wollt nicht, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen? Zur Hölle mit euch, und zwar alle beide!

DAS BEDEUTENDE WORT in diesen Sätzen ist „beide“. „In ihrem eigenen Saft schmoren“ weiterlesen

Ein schändliches Kapitel

WIE WÜRDEN die U.S. auf eine palästinensische Erklärung reagieren, wenn die Palästinenser keine Verhandlungen mit einer israelischen Regierung führen würden die faschistoide Parteien einschließt?

Mit grosser Wut, natürlich.

Wie reagieren die U.S. auf eine israelische Erklärung, wenn Israel nicht mit einer palästinensischen Regierung verhandeln würde, die die Hamas einschließt?

Mit vollem Einverständnis, natürlich. „Ein schändliches Kapitel“ weiterlesen