Ein Führer ohne Ruhm

Als Arafat (wie ich glaube) ermordet worden war, gab es offenbar zwei Kandidaten für seine Nachfolge: Mahmoud Abbas und Farouk Kaddoumi. Beide gehörten zur Gründergeneration der PLO. Kaddoumi war weit extremer: Er glaubte nicht, dass Israel jemals Frieden schließen werde, und er bewunderte das syrische Regime von Hafez al-Assad. Die Führung der PLO wählte Abbas.

Die zweite Schlacht von Trafalgar

Die Organisatoren der Flotillas wollten eine Provokation veranstalten, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die schändliche Blockade zu lenken. Von ihrem Standpunkt aus diente die Reaktion Israels ihrem Zweck auf wunderbare Weise.

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Die unheilige Stadt

IN DIESER SITUATION brauchte es nur einen Funken, um die Stadt in Brand zu setzen. Der wurde von den rechtsgerichteten Demagogen in der Knesset geliefert. Sie wetteiferten um Aufmerksamkeit und Popularität und unternahmen deshalb einer nach dem anderen einen Besuch des Tempelberges. Jeder dieser Besuche entfesselte einen Sturm. Dazu kam der offenkundige Wunsch gewisser religiöser und rechtsgerichteter Fanatiker, den Dritten Tempel an dem Ort der heiligen -Moschee und des goldenen Felsendoms zu errichten, und das genügte, um bei den Palästinensern den Glauben zu erwecken, ihre heiligen Stätten seien tatsächlich in Gefahr.

Begegnung im Tunnel

DIE ISRAELISCHEN Medien sind jetzt total unterwürfig. Es gibt keine unabhängige Berichterstattung. „Militär-Korrespondenten“ ist es nicht erlaubt, den Gazastreifen zu betreten, um eigene Erfahrungen zu machen; sie sind bereit, wie Papageien die Armeeberichte nachzuplappern und stellen sie so dar, als wären es ihre persönlichen Beobachtungen. Eine Menge Ex-Generäle warten auf, um die Situation zu kommentieren – alle sagen genau dasselbe, ja benützen dieselben Worte. Die Öffentlichkeit schluckt all diese Propaganda und nimmt sie als bare Münze.

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