Neue Spielchen von der Märchenbude aus Washington, denn in Pakistan „ist der Teufel los“: während Chinas Armeechef zu Besuch im Pentagon weilt, legen auf einer Pressekonferenz US-Verteidigungsminister Robert Gates und Generalstäbechef Michael Mullen dem designierten neuen Pentagon-Chef, CIA-Direktor Leon Panetta, mediale Zügel an, um mit einer Kehrtwende Pakistans Regierung im wohlfeilen US-Sattel zu halten.
WikiLeaks hat uns wieder einmal in das kalte Wasser der Realität getaucht:
„Als das Fahrzeug sich Posten 7 näherte, gaben die Marinesoldaten an der Kontrollstelle Signale mit Händen und Armen, aber das Fahrzeug reagierte nicht. Die Marinesoldaten gaben ein Leuchtzeichen, als sich das Fahrzeug 200 m südlich vom Posten befand, doch das Fahrzeug fuhr weiter. „Einer Supermacht die Stirn bieten“ weiterlesen
Der leitende Militärdiktator der USA General David Petraeus, wahlweise als zukünftiger Präsident oder nächster Chef des Vereinigten Generalstabes gehandelt, will den „Verantwortungsbereich“ seines Zentralkommandos auf das Westjordanland und den Gazastreifen ausdehnen. Just heute nun schlägt zum Besuch der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton in Israel angeblich eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete ein und tötet einen Menschen. Absender der Einladung zum nächsten Massenmord an Palästinensern: angeblich eine bisher nie gekannte Gruppe namens „Ansar al Sunna“, welche sich per sms zur Tat bekennt. Dieser Name ist namensgleich zu einer vermeintlichen Gruppierung, welche laut Angaben von US-Militärs und deutschen Behörden im April 2007 gleichzeitig im Irak die Terrororganisation „al-Qaida“ bekämpfte und in Deutschland als Teil von „al-Qaida“ mit Anschlägen drohte. Obwohl noch nie jemand von dieser vermeintlichen in Gaza operierenden Palästinenser-Fraktion namens „Ansar al Sunna“ gehört hat, wird diese nun von Kriegspropagandisten in den orwellschen Wahrheitsministerien der Informationsindustrie als schon immer existierende neue Realiät verkauft. Derweil freuen sich manche immer, wenn in Israel Raketen einschlagen, ohne dabei irgendetwas zu begreifen. Die rechtsradikale Regierung Netanjahu droht bereits mit einer „starken“ Antwort.
Am 24.März hält General David Petraeus eine Rede im Saint Anselm College, einem traditionellen Trampolin für Präsidentschaftskandidaten in den USA (1). Vor wenigen Tagen warnte er von einer „fragilen und umkehrbaren“ Sitution im Irak (2), einem „harten Jahr“ 2010 in Afghanistan (3) und lässt derweil 195 Blu-110 and 192 2000lb Blu-117 bunkerbrechende Bomben („bunker Busters“) auf den Stützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean verlegen. Nach Aussagen Dan Plesch, dem Direktor des „Centre for International Studies and Diplomacy“ an der Londoner Universität reichen die Kapazitäten des US-Militärs aus, um 10.000 unterirdische Ziele im Iran zu vernichten (4), was natürlich die Frage offen lässt, wieviel Überirdisches dann noch übrig bliebe. „Heim in den Verantwortungsbereich“ weiterlesen
Vor der neuntägigen Reise des Präsidenten nach Asien endeten gestern die Beratungen des Nationalen Sicherheitsrates im Weissen Haus. Ergebnis: Militär mangelhaft, setzen und morgens einem Demokraten salutieren. Zumal wenn laut einer CNN-Umfrage 56 Prozent der US-Staatsbürger gegen eine Truppenverstärkung in Afghanistan sind.
Am gestrigen Mittwoch endete das entscheidende von insgesamt acht Treffen der höchsten Vertreter von ziviler Regierung, Militär und Vertretern der Besatzungsmacht im besetzten Afghanistan, welche via Videokonferenz zugeschaltet waren. Neben Präsident Barack Obama nahmen an dem Treffen Aussenministerin Hillary Clinton, der Chef des Pentagon und Vize-Oberbefehlshaber des Militärs, Verteidigungsminister Robert Gates, der Chef der Vereinigten Generalstäbe, Admiral Mike Mullen, sowie der nationale Sicherheitsberater James Jones teil. Ach ja: Joe Biden war auch da.
Ebenfalls anwesend, der mutmassliche Konkurrent Obamas bei den Präsidentschaftswahlen 2012: General David Petraeus, unter ex-Präsident Bush erst zum Irak-Kommandeur und dann zum Chef des übergeordneten US-Zentralkommandos befördert. Aus Zentralasien waren zugeschaltet der Afghanistan-Kommandeur General Stanley McChrystal und US-Botschafter Karl Eikenberry. Bereits während des Treffens bekam der US-Fernsehsender CBS (1) einen Tipp aus der Regierung: der Präsident weigerte sich, den ultimativen Forderungen des Militärs nach einer Truppenerhöhung in Afghanistan um 40.000 Soldaten nachzugeben und verschob seine Entscheidung bis nach seiner Rückkehr aus Asien. „Obama setzt sich gegen Militär durch und droht mit Abzug aus Afghanistan“ weiterlesen