Hiroshima-Gedenktag – Rede von Tobias Pflüger in Göttingen

Autor: Tobias Pflüger

Liebe Freundinnen und Freunde,

Herzlichen Dank fürs Kommen heute hierher. Ich halte diesen Termin am 6. August für einen der wichtigen Termine der Friedensbewegung.

Wir begehen heute den 75. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Am 6. August 1945 warf der US-amerikanische Bomber „Enola Gay“ die mit dem Spitznamen „Little Boy“ benannte erste Atombombe in einem Krieg über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Den Befehl hatte dazu der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman dem General Carl Spaatz gegeben. Der General hatte freie Wahl bei der Zielauswahl. Nur – so wollte es der damalige US-Kriegsminister Stimson, Kyoto war ausgenommen, wegen seiner wichtigen kulturellen Güter. Der Pilot Paul Tibbets erfuhr am 4.8.1945, was sein Auftrag war, nämlich eine Atombombe über Hiroshima abzuwerfen. „Hiroshima-Gedenktag – Rede von Tobias Pflüger in Göttingen“ weiterlesen

Nie wieder Hiroshima und Nagasaki

IPPNW-Pressemitteilung vom 2. August 2019

Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Japan

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW erinnert anlässlich der Jahrestage der Atombombenangriffe auf die japanischen Städte Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August 1945) an die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen. Mehr als 200.000 Menschen wurden durch die Angriffe getötet, Zehntausende starben an den Spätfolgen ihrer Verbrennungen, Verletzungen und der Radioaktivität. „Die Überlebenden dieser Angriffe eint seit 74 Jahren das gemeinsame Ziel einer Welt ohne Atomwaffen und atomare Bedrohung. Niemals wieder sollen nachfolgende Generationen die Hölle auf Erden erleben müssen, die sie durchgemacht haben. Diesem Ziel sind wir vor zwei Jahren mit dem Abschluss des UN-Vertrags für ein Verbot von Atomwaffen einen großen Schritt näher gekommen“, erklärt Dr. Alex Rosen, IPPNW-Vorsitzender. „Nie wieder Hiroshima und Nagasaki“ weiterlesen

Nordkorea-Krise: IPPNW fordert Ende der Kriegsrhetorik

Pressemitteilung der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 10. August 2017

„Nagasaki muss der letzte Ort sein, der einen Atombombenabwurf erlitten hat.“

Die deutsche Sektion der Ärzteorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um den täglich weiter eskalierenden Konflikt zwischen den USA und Nordkorea zu entschärfen. Es droht sogar der Einsatz von Atomwaffen. Beide Seiten müssen mit ihrer Kriegsrhetorik aufhören und miteinander über Deeskalationsmaßnahmen reden.

„Gerade am heutigen Tag – 72 Jahre nach dem Atomwaffenabwurf auf Nagasaki – ist es obszön, direkt oder indirekt mit Atomwaffen zu drohen“

sagt Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der IPPNW. „Nordkorea-Krise: IPPNW fordert Ende der Kriegsrhetorik“ weiterlesen

Die Kriegsverbrechen mit Atomwaffen

Vonnegut über Nagasaki: „Die rassistischste, niederträchtigste Tat, die dieses Land nach der Sklaverei begangen hat.“

„Über das Pro und Contra von Hiroshima lässt sich streiten,“ sagte einmal Telford Taylor, der Chefankläger von Nürnberg, „aber ich habe nie eine plausible Rechtfertigung für Nagasaki gehört“ – das er als ein Kriegsverbrechen einstufte.

In seinem 2011 erschienenen Buch Atomic Cover-Up (atomare Vertuschung) sagt Greg Mitchell: „Wenn Hiroshima darauf hinweist, wie billig Leben im atomaren Zeitalter geworden ist, dann zeigt Nagasaki, dass es als absolut wertlos beurteilt werden könnte.“ Mitchell erwähnt, dass der amerikanische Autor Dwight MacDonald 1945 als Beispiel für Amerikas „Abstieg in die Barbarei“ den Abwurf von „kaum bekannten Giften“ auf eine zivile Bevölkerung anführte. The New York Herald Tribune schrieb in einem Leitartikel, dass „keine Genugtuung in dem Gedanken liegt, dass eine amerikanische Flugzeugbesatzung das zustandegebracht hat, was ohne Zweifel das größte simultane Gemetzel in der gesamten Geschichte der Menschheit ist.“ „Die Kriegsverbrechen mit Atomwaffen“ weiterlesen

Die Kriegsverbrechen mit Atomwaffen

Vonnegut über Nagasaki: „Die rassistischste, niederträchtigste Tat, die dieses Land nach der Sklaverei begangen hat.“

„Über das Pro und Contra von Hiroshima lässt sich streiten,“ sagte einmal Telford Taylor, der Chefankläger von Nürnberg, „aber ich habe nie eine plausible Rechtfertigung für Nagasaki gehört“ – das er als ein Kriegsverbrechen einstufte.

In seinem 2011 erschienenen Buch Atomic Cover-Up (atomare Vertuschung) sagt Greg Mitchell: „Wenn Hiroshima darauf hinweist, wie billig Leben im atomaren Zeitalter geworden ist, dann zeigt Nagasaki, dass es als absolut wertlos beurteilt werden könnte.“ Mitchell erwähnt, dass der amerikanische Autor Dwight MacDonald 1945 als Beispiel für Amerikas „Abstieg in die Barbarei“ den Abwurf von „kaum bekannten Giften“ auf eine zivile Bevölkerung anführte. The New York Herald Tribune schrieb in einem Leitartikel, dass „keine Genugtuung in dem Gedanken liegt, dass eine amerikanische Flugzeugbesatzung das zustandegebracht hat, was ohne Zweifel das größte simultane Gemetzel in der gesamten Geschichte der Menschheit ist.“ „Die Kriegsverbrechen mit Atomwaffen“ weiterlesen

Unser Rezept gegen die Bombe: Atomwaffen verbieten

Am Wochenende ist die IPPNW-Protestwoche gegen Atomwaffen in Büchel zu Ende gegangen. Insgesamt haben mehr als 70 Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende der IPPNW an verschiedenen Aktionen teilgenommen. Sie machten vor dem Tor des Atomwaffenstützpunkts in der Eifel deutlich, dass das einzige ärztliche Rezept gegen die Bombe ein Atomwaffenverbot ist. Die Existenz von Atomwaffen ist ein Unrecht. Dagegen richtet sich unser ärztlicher Widerstand. Ein Widerstand, der notwendig ist, um weiteren Schaden für Mensch, Umwelt und unserer Gesellschaft abzuwenden. Denn Atomwaffen bedrohen die Gesundheit von Menschen, die Sicherheit unserer Gesellschaften und den Frieden auf unserem Planeten. Sie verschärfen die Krisen, die unser Planet zur Zeit durchmachen muss. Das haben wir mit unserer Dauerpräsenz in dieser Woche deutlich gemacht. „Unser Rezept gegen die Bombe: Atomwaffen verbieten“ weiterlesen

Unsere ‘barmherzige’ Beendigung des ‘Guten Kriegs’

… oder wie Patriotismus bedeutet, dass man nie zu sagen braucht, dass es einem leid tut

„Verschwende niemals eine Minute auf Bedauern. Das ist Zeitverschwendung.” – Präsident Harry Truman

Hier stehen wir nun, 70 Jahre nach der atomaren Auslöschung von Hiroshima und Nagasaki, und ich frage mich, ob wir auch nur einen Schritt in Richtung moralischer Abrechnung mit unserem Status als einziges Land der Welt gekommen sind, das Atomwaffen benutzt hat, um menschliche Wesen abzuschlachten. Wird jemals ein amerikanischer Präsident sich formell dafür entschuldigen? Wird unser Land jemals den Abwurf von „Little Boy“ und „Fat Man“ bereuen, den beiden Bomben, die heißer als die Sonne brannten? Wird es damit fertig werden, wie diese sofort tausende Opfer verdampften, zehntausende weitere in Brand setzten, und unvorstellbar gewaltige Schockwellen und Feuerstürme hervorriefen, die alles im Umkreis von Meilen verwüsteten? Wird es letztendlich mit dem „schwarzen Regen“ zurechtkommen, der die Strahlung verbreitete und noch mehr Menschen tötete – langsam und schmerzhaft – was insgesamt zu einer Anzahl von konservativ geschätzten 250.000 Toten in den beiden Städten führte. „Unsere ‘barmherzige’ Beendigung des ‘Guten Kriegs’“ weiterlesen

Katastrophale humanitäre Folgen dauern an

70. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

Anlässlich der 70. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert die ärztliche Friedensorganisation IPPNW an die verheerenden humanitären Folgen der Angriffe, die bis zum heutigen Tag andauern. Die MedizinerInnen appellieren an die Bundesregierung, die „Humanitäre Selbstverpflichtung“ (Humanitarian Pledge) zu unterzeichnen, die konkrete rechtliche Schritte zu einer weltweiten Ächtung von Atomwaffen fordert. „Es ist im Interesse des Überlebens der Menschheit, dass Atomwaffen unter keinen Umständen wieder eingesetzt werden,“ heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die bislang von 159 Staaten unterzeichnet wurde. „Katastrophale humanitäre Folgen dauern an“ weiterlesen