Die Araber taten es

ALS MEINE Eltern in Deutschland kurz bevor der 1. Weltkrieg ausbrach, heirateten, war unter den Geschenken ein Dokument, das bescheinigt, dass auf ihren Namen ein Baum in Palästina angepflanzt worden wäre.

Mein Vater war ein früher Zionist. Ein volkstümlicher jüdischer Witz in Deutschland sagte damals: „Ein Zionist ist ein Jude, der Geld von einem anderen Juden zu nehmen wünscht, um einen dritten Juden in Palästina anzusiedeln.“Mein Vater plante zu dieser Zeit gewiss nicht, selbst nach Palästina zu gehen.

Palästina war in jener Zeit ein Land ohne dekorative Bäume. „Die Araber taten es“ weiterlesen

Der Begräbnis-Krawall

SCHIMON PERES hätte seine Freude daran gehabt: Eine Schlacht in der Öffentlichkeit anlässlich seines Begräbnisses.

Die arabischen Abgeordneten der Knesset nahmen nicht daran teil. Na und?

Ich nahm auch nicht daran teil. Wir mochten einander nie, und wenn ich am Begräbnis teilgenommen hätte, wäre das pure Heuchelei gewesen. Ich mag Heuchelei nicht.

Die Knesset-Abgeordneten der Gemeinsamen Liste beschlossen, die Veranstaltung zu boykottieren. Sie beschuldigten Peres, er habe die meiste Zeit seines Lebens dem Kampf gegen die Araber im Allgemeinen und die Palästinenser im Besonderen gewidmet. „Der Begräbnis-Krawall“ weiterlesen

Abu-Masens Bilanz

MAHMOUD ABBAS war nicht dabei, als ich mich während der Belagerung Beiruts im Ersten Libanonkrieg zum ersten Mal mit Jasser Arafat traf. Man bedenke, dass das das erste Treffen Arafats mit einem Israeli war.

Einige Monate später, im Januar 1983, wurde ein Treffen Arafats mit einer Delegation des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden anberaumt. Die Delegation bestand aus General Matti Peled (im Ruhestand), dem ehemaligen Generaldirektor des Finanzministeriums Jaakow Arnon und mir.

Auf dem Flughafen Tunis bat uns ein PLO-Amtsträger, wir sollten uns, bevor wir Arafat persönlich träfen, zuerst mit Abbas treffen. Abbas war für die Beziehungen zu Israel zuständig. Bis dahin hatte ich nur von zwei hohen PLO-Mitgliedern etwas über ihn gehört. Mit ihnen führte ich Geheimgespräche: Said Hamami (der ermordet wurde) und Issam Sartawi (der ermordet wurde).

Mein erster Eindruck von Abu Masen (Abbas’ Kampfname) war, dass er sich sehr von Arafat unterschied, dass er tatsächlich das genaue Gegenteil von ihm war. Arafat war ein warmherziger Mensch, extravagant, extrovertiert, er berührte und umarmte einen gerne. Abbas ist kühl, introvertiert, sachlich. (Masan ist übrigens das hebräische Wort für Bilanz.) „Abu-Masens Bilanz“ weiterlesen

Es kann auch hier geschehen

ZIONISMUS WAR eine revolutionäre Idee. Er schlägt vor, dass das „Jüdische Volk“ einen neuen jüdischen Staat im Lande Palästina schafft.

Das zionistische Projekt war tatsächlich sehr erfolgreich. 1948 war die Embryo-Nation stark genug, einen Staat zu schaffen. Israel wurde geboren.

Wenn man ein Haus baut, benötigt man ein Gerüst. Wenn der Bau fertig ist, wird das Gerüst wieder abgebaut.

Aber politische Ideen und Strukturen sterben nicht einfach. Der menschliche Geist ist faul und besorgt und klammert sich an die familiären Ideen, lange nachdem sie obsolet geworden sind.Politische und materielle Interessen werden fest begründet in der Idee und widersteht dem Wandel. „Es kann auch hier geschehen“ weiterlesen

15 JAHRE TERRORKRIEG UND 11. SEPTEMBER: Wie alles begann

Die Vollmacht des Terrorkieges vom 14. September 2001: Die "Authorization for Use of Military Force" (A.U.M.F.)
Grafik: buzzfeed.com

Am 11. September 2001 ermorden Attentäter in New York und Washington dreitausend Menschen. Drei Tage später stellt der Kongress der Vereinigten Staaten dem Präsidenten eine in jeder Hinsicht unbegrenzte Kriegsvollmacht („Authorization for Use of Military Force“) aus, die bis heute nie aufgehoben wurde. Es ist dieser „Blankoscheck für einen Krieg ohne Ende“, „die gefährlichste Rechtsverfügung in der U.S.-Geschichte“, auf die sich der amtierende Präsident Barack Obama bei den von ihm für „Regimewechsel“ abgesegneten Kriege in Syrien und Libyen bis heute beruft. „15 JAHRE TERRORKRIEG UND 11. SEPTEMBER: Wie alles begann“ weiterlesen

Grenzenloser Hass

EIN PALÄSTINENSISCHER Jugendlicher bricht in eine Siedlung ein, geht in das nächstbeste Haus, ersticht ein 13jähriges Mädchen im Schlaf und wird getötet.

Drei Israelis entführen einen zufällig aufgegriffenen 12jährigen Palästinenser, bringen ihn auf ein offenes Feld und verbrennen ihn bei lebendigem Leibe.

Zwei Palästinenser aus einer kleinen Stadt bei Hebron betreten Israel illegal, trinken im Vergnügungsviertel von Tel Aviv Kaffee und erschießen dann alle um sich herum, bis sie ergriffen werden. Sie werden zu Nationalhelden.

Ein israelischer Soldat sieht einen schwer verwundeten palästinensischen Angreifer auf dem Boden liegen, geht zu ihm und schießt ihm aus nächster Nähe in den Kopf. Die meisten Israelis spenden ihm Beifall.

Das sind nicht einmal in einem Guerilla-Krieg „normale“ Aktionen. Sie sind Ausdruck bodenlosen Hasses, eines Hasses, der so furchtbar ist, dass er alle Normen der Menschlichkeit überschreitet. „Grenzenloser Hass“ weiterlesen

Diese komischen Antisemiten

ÜBER ANTISEMITEN muss ich lachen. Sie sind so komisch.

Ich weiß, dass viele diese Äußerung für frivol, wenn nicht gar anstößig, halten werden, wenn man all das Schreckliche bedenkt, das Antisemiten die Jahrhunderte hindurch angerichtet haben, darunter den Holocaust. Aber heutzutage sind sie einfach lächerlich.

In dem, was sie glauben. In dem, was sie sagen. Lächerlich.

NEHMEN WIR einmal den ehemaligen Bürgermeister von London Ken Livingstone. Das, was er sagt, ist wirklich blöde. Selbst für einen Politiker. „Diese komischen Antisemiten“ weiterlesen

Wer besetzt wen in Israel bzw. Palästina? Frag keinen Amerikaner!

Eine neue Umfrage, die vom Institut für Forschung über Politik im Mittleren Osten veröffentlicht wurde, ergibt, dass eine Mehrheit der Amerikaner eine grundlegende Tatsache betreffend den Mittleren Osten missversteht. Speziell wurde einer statistisch repräsentativen Stichprobe von Amerikanern und drei anderen Nationalitäten eine einfache Frage über Israel und Palästina gestellt. Die Formulierung der Frage und die Ergebnisse werden unten gezeigt: „Wer besetzt wen in Israel bzw. Palästina? Frag keinen Amerikaner!“ weiterlesen

Die große BDS-Debatte

HILFE! Ich betrete ein Minenfeld. Ich kann nicht anders.

Das Minenfeld hat einen Namen: BDS – Boykott, Kapitalabzug (Devestitionen), Sanktionen.

Oft werde ich gefragt, welche Haltung ich dieser internationalen Bewegung gegenüber einnehme. Sie wurde von palästinensischen Aktivisten ins Leben gerufen und hat sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt verbreitet.

Die israelische Regierung betrachtet diese Bewegung jetzt als große Bedrohung, und zwar als eine größere, so scheint mir, denn Daesch oder Iran. Die israelischen Botschaften in aller Welt werden mobilisiert, diese Bewegung zu bekämpfen. „Die große BDS-Debatte“ weiterlesen

Iran: „Revolutionsgarden“ kommen wieder mal ihren rechtsradikalen Kumpanen in Washington und Jerusalem zu Hilfe

U.S. Präsident Joe Biden trifft Benjamin Netanjahu in Israel und Mahmoud Abbas im besetzten Palästina. Zeit für die iranischen Militärs, ebenfalls die Völker von Israel und Palästina zu bedrohen, zu verraten und zu verkaufen, wie alle anderen auch. Und das Volk von Iran natürlich gleich mit.

Bereits im März 2009 schrieb Radio Utopie über den Oberkommandieren der Dummbeutel von „Revolutionsgarden“:

„Wer das Kunstwerk „Planet der Affen“ gesehen hat, der kennt den „Planeten der Menschen“ und weiss, welche Rolle Mohammad Ali Jafari darin spielt.“

Zum Abschluss eines Militärmanövers mit den üblichen mutmaßlichen Fotoshop-Langstreckenraketen konnte es seine Exzellenz Major-General Jafari, geübter Trampolin-Springer zu Teheran, samt seinem Untergebenen General Amir Ali Hajizadeh nun wieder mal nicht lassen überaus mutig in den U.S.-Präsidentschaftswahlkampf einzugreifen, auch noch jedem Irren außer Donald Trump Trümpfe in die Hand zu geben, seinen rechtsradikalen Kumpanen zu Jerusalem bei ihren durchgeknallten Geldforderungen an den jämmerlichen Liberallalala von Onkel Schmoo im Weißen Haus zu Hilfe zu kommen, ganz Israel zu bedrohen und dafür ausgerechnet auch noch, in geübter Heimtücke, wieder einmal die Palästinenser und ihren Kampf um Unabhängigkeit zu benutzen. „Iran: „Revolutionsgarden“ kommen wieder mal ihren rechtsradikalen Kumpanen in Washington und Jerusalem zu Hilfe“ weiterlesen