Wenn Gott verzweifelt

GLEICH NACH der Gründung Israels erschien Gott David Ben-Gurion und sagte zu ihm: „Du hast meinem Volk Gutes getan. Nenne mir einen Wunsch und ich will ihn erfüllen!“

„Ich wünsche mir, dass Israel jüdisch und demokratisch ist und dass es das ganze Land zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan umfasst“, erwiderte Ben-Gurion.

„Das ist sogar für mich zu viel!“, rief Gott aus. „Aber ich werde dir zwei der drei Bedingungen erfüllen. Du hast die Wahl zwischen einem jüdischen und demokratischen Israel in einem Teil des Landes, einem demokratischen Staat im ganzen Land, der nicht jüdisch sein wird, und einem jüdischen Israel im ganzen Land, das nicht demokratisch sein wird.“

Gott hat seine Meinung nicht geändert. „Wenn Gott verzweifelt“ weiterlesen

28 Palästinenser bei Überfall israelischer Soldaten auf Flüchtlingslager angeschossen

Israel: Soldaten befahlen „Aufrührern,” sich während des Überfalls zu zerstreuen

Sie sagen zwar nicht warum, aber das israelische Militär drang heute in ein Flüchtlingslager in der West Bank ein und attackierte ziemlich schnell einen Haufen palästinensischer Demonstranten, wobei 28 Demonstranten angeschossen wurden und ein israelischer Soldat durch einen Stein verletzt wurde.

Regierungsvertreter weigerten sich, sich zum Überfall selbst zu äußern, sagten aber, dass sie den „Aufrührern” befahlen, sich zu zerstreuen, und dass das Militär auf die hauptsächlichen „Anstifter“ schoss, als sie weiterhin demonstrierten. Sie behaupteten auch, dass die Palästinenser Sprengkörper geworfen hätten, obwohl AFP-Berichterstatter vor Ort nichts dergleichen beobachteten. „28 Palästinenser bei Überfall israelischer Soldaten auf Flüchtlingslager angeschossen“ weiterlesen

Die Kluft wird breiter

IN JEDER LISTE mit den 100 wichtigsten Frauen Israels wird Ilana Dajan eine bedeutende Stellung einnehmen.

Dajan (Sie steht in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zum verstorbenen General mit der Augenklappe) ist die Gastgeberin einer der angesehensten Fernsehsendungen. Während das Fernsehen im Allgemeinen allmählich in einem Morast dummer „Reality“-Unterhaltung versinkt, zeichnet sich ihre Sendung „Uwda“ (Tatsache) als ein Gipfel verantwortungsbewussten investigativen Journalismus aus, und zwar in eben der Art, für die mein ehemaliges Nachrichtenmagazin bekannt war. „Die Kluft wird breiter“ weiterlesen

„Borderlife“: Bestseller nach Verbot im israelischen Schulunterricht

Eigentor: Die israelische Politik gegen die palästinensischen Bürger rückt mit Hilfe eines als zu gefährlich eingestuften Buches durch das Bildungsministerium ins Rampenlicht.

In dem Moment, in dem eine politische Entscheidung zur Zensur über ein Buch, ein Musikstück oder eine Zeichnung verhängt wird, wird gerade das öffentliche Interesse geweckt. Personen, die zuvor keine Kenntnisse von der Existenz darüber hatten, werden auf diese Weise unfreiwillig von der eigentlich beabsichtigten Wirkung der Verursacher informiert und das Verbot verwandelt sich in eine kostenlose Werbung wie sie effektiver nicht sein kann – oft mehr als Preise und Auszeichnungen das vermögen. „„Borderlife“: Bestseller nach Verbot im israelischen Schulunterricht“ weiterlesen

Ein Fall von Bestechung

ALS DER Staat Israel gegründet wurde, tat der Außenminister Mosche Scharett etwas, das damals recht selbstverständlich zu sein schien: Er verkaufte seine Privatwohnung.

In seinem neuen Amt wurde ihm eine offizielle Residenz zugestanden. Überflüssig zu sagen: eine bescheidene.

Scharett dachte, es sei für einen Staatsbeamten unziemlich, eine Privatwohnung zu unterhalten, wenn er auf Staatskosten wohnte.

Das Geld, das er für seine Privatwohnung bekam, behielt er nicht für sich, sondern spendete es einigen Menschenrechtsvereinigungen. Es waren dieselben, die jetzt von der Regierung scharf angegriffen und mit der Bezeichnung „Linke“ versehen werden, einer Bezeichnung, die nur geringfügig weniger negativ ist als „hochverräterisch“.

Heutzutage würde eine solche Handlungsweise als irrsinnig angesehen. Schließlich lebt der gegenwärtige Ministerpräsident in einer offiziellen Residenz und hat außerdem zwei Häuser, von denen eines eine Luxusvilla in einer Kolonie sehr Reicher ist. „Ein Fall von Bestechung“ weiterlesen

Adolf, Amin und Bibi

ES IST nicht sehr erfreulich, wenn ernste Leute in aller Welt – Historiker, Psychiater, Diplomaten – sich fragen, ob mein Ministerpräsident seine Sinne psychisch noch beieinander hat.

Doch dies geschieht jetzt. Und nicht nur im Ausland. Immer mehr Leute in Israel stellen sich dieselbe Frage.

All dies wurde durch einen Vorfall ausgelöst. Aber die Leute schauen jetzt viele andere Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart in einem neuen Licht.

Bis jetzt wurden viele seltsame Handlungen und Äußerungen von Benjamin Netanjahu als Manipulationen eines schlauen Politikers, eines talentierten Demagogen angesehen, der die Seele seiner Wähler kennt und sie mit entsprechend reichlich Lügen versorgt.

Nicht mehr. Ein beunruhigender Verdacht geht um: dass unser Ministerpräsident ernsthafte psychische Probleme hat.

ALLES BEGANN vor zwei Wochen, als Netanjahu vor einer weltweiten zionistischen Versammlung eine Rede hielt. Was er sagte, war schockierend. „Adolf, Amin und Bibi“ weiterlesen

Extremisten attackieren Journalisten und A.F.P.-Gebäude in Paris

parisafp Ausschreitungen der kahanistischen „Jüdischen Verteidigungsliga“ vor dem Pressegebäude der Nachrichtenagentur „Agence France Presse“ wegen Berichterstattung über Geschehnisse in Palästina und Israel.

Wie kann es sein, dass es keinem einzigen Nachrichtenmedium im deutschsprachigen Raum eine Meldung wert ist, wenn vor knapp einer Woche auf einen französischen Journalisten in Paris eingeprügelt wird und ein grosses Aufgebot an Sondereinsatzkräften der Polizei das Gebäude einer der grössten Nachrichtenagenturen der Welt vor der Erstürmung einer gewalttätigen und maskierten Gruppe und derem Eindringen in die Räume schützen muss?

Schweigen bedeutet mitunter Zustimmung oder die Furcht, auch zum Ziel solcher Angriffe zu werden. Dadurch werden diejenigen ermuntert, die keinen Dialog suchen sondern weiterhin gewalttätig ihre Ansichten noch stärker als bisher durchzusetzen versuchen. An erschreckenden Beispielen gerade in der jüngsten Vergangenheit mangelt es nicht. „Extremisten attackieren Journalisten und A.F.P.-Gebäude in Paris“ weiterlesen

Was Israel in Jerusalem vor hat

Wieder einmal herrscht in Israel eine Atmosphäre des Kriegs. Im Fernsehen gibt´s den ganzen Tag nichts als messerstechende, steinewerfende, brandstiftende Palästinenser; die Aufnahmen werden bis zum Gehtnichtmehr wiederholt, und eine Sekunde vor dem Erbrechen werden Erinnerungen an frühere Intifadas gesendet, um die aktuellen Ereignisse in den richtigen historischen Zusammenhang zu rücken. Der Saftverkäufer sagte zu mir: „Es war schon immer so: immer töten sie uns. Erster Tempel, Zweiter Tempel, die Kreuzzüge, der Holocaust, und jetzt das.“ (Er war von den Socken, als ich wissen wollte, wohin die Amalekiter verschwunden sind, wer es war, der sie getötet hat.) Wir haben jetzt auf der einen Seite mit Messern und Steinen bewaffnete Palästinenser – nicht einmal Bomben und Schusswaffen haben sie mehr – und eine regionale atomare Supermacht, darüber hinaus einen der größten Waffenexporteure der Welt, und es liegt auf der Hand, dass letztere das Opfer ist. Wenn die Götter eine Nation zerstören wollen, dann schlagen sie sie zuerst mit Blindheit. „Was Israel in Jerusalem vor hat“ weiterlesen

Beer Sheva, Israel: Attentat mit M-16 von Golani Elitesoldat

Haftom Zarhum, ermordet am Busbahnhof von Beer Sheva, am 18.10.2015
Haftom Zarhum, ermordet am Busbahnhof von Beer Sheva am 18.10.2015

Am Sonntag sterben Haftom Zarhum, Asylsuchender aus Eritrea, Muhannad Al-Okabi, Arabisraeli aus Hura, und Omri Levi, Elitesoldat der Golani Sondereinheit am Busbahnhof von Beer Scheva.

Es bleiben so einige Fragen offen.

Der offiziellen Darstellung der israelischen Behörden zufolge wird Elitesoldat Omri Levi vom „Beduinen“ Muhannad Al-Okabi sowohl erstochen, als auch erschossen. Danach bringt „der Beduine“ die M-16 von Omri Levi, welche dieser zum Busbahnhof mitgebracht hat, in seine Gewalt und ist offenkundig in der Lage diese gezielt anzuwenden (und vorher natürlich zu entsichern). Dann verwundet er mehrere Polizisten leicht, mit dem M-16, und fügt darüber hinaus fünf Zivilisten Verwundungen „unterschiedlichen Grades“ zu. Dann wird „der Beduine“, „der Araber“, „der Terrorist“ Muhannad Al-Okabi erschossen. Irgendein Gerichtsverfahren erübrigt sich.

Soweit die offizielle Darstellung. „Beer Sheva, Israel: Attentat mit M-16 von Golani Elitesoldat“ weiterlesen

Hebron, Palästina: Kolonist erschießt einheimischen Teenager, Besatzungssoldat platziert Messer neben Leiche

Ein Beispiel, was sich hinter vermeintlichen islamistischen / palästinensischen / terroristischen / arabischen Messerangriffen in Israel, oder auf „Siedler“ in der israelischen Kolonie Palästina, eben auch verbergen kann: die Heimtücke eines faschistischen Kolonialregimes. „Hebron, Palästina: Kolonist erschießt einheimischen Teenager, Besatzungssoldat platziert Messer neben Leiche“ weiterlesen