Nach der Ablehnung der Unabhängigkeits-Resolution Palästinas im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen heute Nacht ist nun unleugbar und vor der Welt offensichtlich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika am Mittelmeer keine Zwei-Staaten-Lösung, sondern die Ein-Staaten-Apartheid anstreben und damit das Konzept „Groß-Israel“ verfolgen. Dass viele Unterstützer Palästinas, nach 47 Jahren Kolonialherrschaft durch ein sich mehr und mehr entdemokratisierendes und transformierendes Israel, die Zwei-Staaten-Lösung ebenfalls aufgegeben haben und im Vorfeld die Resolution der P.L.O. nicht einmal mehr unterstützten, halte ich für einen schweren Fehler. „Analyse: Vereinigte Staaten verfolgen das Konzept eines Kolonialreiches „Groß-Israel“, als Triebkraft des Terrorkrieges“ weiterlesen
Meine ruhmreichen Brüder
ALS ICH 15 und Mitglied der Untergrundorganisation Irgun (nach heutigen Kriterien einer waschechten Terroristenorganisation) war, sangen wir „(In der Vergangenheit) hatten wir die Helden Bar Kochba und die Makkabäer / Jetzt haben wir neue Helden / Die nationale Jugend“ nach der Melodie eines deutschen Marschliedes.
Warum haben wir uns damals unsere Helden in der fernen Vergangenheit gesucht? „Meine ruhmreichen Brüder“ weiterlesen
Palästina und die Unabhängigkeit: Eine unnötige Verzögerung
00.15 Uhr: Palästina-Resolution im U.N.O.-Sicherheitsrat mit 8 Ja-Stimmen (bei 9 notwendigen und 15 Stimmen insgesamt) gescheitert. Nigeria, mit engsten Kontakten zu Israel, ändert in letzter Minute seine Stimme von „Ja“ zu „Enthaltung“.
Die Unabhängigkeit Palästinas von seiner Kolonialmacht Israel und die damit verbundene Zwei-Staaten-Lösung wird heute Nacht, zwei Tage vor Einzug neuer palästina-freundlicher Mitglieder im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, nur unnötig verzögert. Eine Analyse.
Es ist die alte Regel des Imperialismus und seiner sadistischen Handlanger: Wenn Du schon verloren hast, quatsch Deinen Gegner zu und organisiere, dass dieser sich selbst ermordet, ruiniert, zerstört, oder zumindest seine Chancen, Vorteile und Talente. Genau das geschieht seit Jahren mit den europäischen Demokratien. Genau das geschieht heute Nacht (1, 2) im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Palästina. „Palästina und die Unabhängigkeit: Eine unnötige Verzögerung“ weiterlesen
Brillante Isolation
FAST EINTAUSEND israelische Persönlichkeiten haben schon einen Aufruf an das Europäische Parlament unterschrieben, sie sollten ihre Regierungen bitten, den Staat Palästina anzuerkennen.
Ich habe die Ehre, unter den Unterzeichnern zu sein, zu denen frühere Minister und Knesset-Mitglieder, Diplomaten und Generäle, Künstler und Geschäftsleute, Schriftsteller und Dichter gehören, einschließlich der drei herausragenden Schriftsteller Amos Oz, David Grossman und A.B. Jehoshua.
Wir sind davon überzeugt, dass die Unabhängigkeit des palästinensischen Volkes in ihrem eigenen Staat neben dem Staat Israel die Basis für Frieden ist und deshalb für Israel genauso wichtig ist wie für die Palästinenser. Dies ist übrigens schon seit dem 1948er-Krieg meine feste Überzeugung. „Brillante Isolation“ weiterlesen
Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
Die Bombardierung Syriens und des Irak durch die Vereinigten Staaten von Amerika seit Mitte September 2014 und der israelische Überfall auf Gaza im Juli und August 2014 zeigen einmal mehr die extreme Schwäche des Internationalen Rechts und der internationalen Menschenrechtsorganisationen bei der Verhinderung und Bestrafung dieser illegalen Angriffskriege oder beim Finden von Verhandlungslösungen. Weder internationale Gerichtshöfe noch die unabhängige Untersuchungskommission der Vereinten Nationen für den Gazakonflikt 2014 bieten realistische Lösungen. Ja mehr noch, wir haben gerade gehört, dass der Internationale Strafgerichtshof (ICC) den israelischen Überfall auf die Hilfsflotte für Gaza im Jahr 2010, bei dem zehn Menschen getötet worden sind, nicht untersuchen wird. „Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014“ weiterlesen
Brief zum jüdischen Neuen Jahr
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich habe sehr mit mir gerungen, ob ich noch einen Brief zum jüdischen Neuen Jahr schreibe. Mehr und mehr bestätigt sich der Spruch des Propheten Amos 5,5.13 „Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit.“.
Oft denke ich daran, was überhaupt noch zu sagen wäre und ob in meinen zahlreichen Briefen an Euch noch etwas fehlt. In diesem Abwägen treibt mich bei aller Empörung über die existierende Realität mein Wunsch, dass es doch noch gelingen könnte, die schreckliche Blindheit vieler Menschen in Deutschland zu heilen – wahrscheinlich eine unbescheidene und unrealisierbare Illusion – noch einmal zu schreiben.
Nach einer erschütternden militärischen Niederlage, die – geblendet durch vorübergehenden Erfolg – die schlimmsten Befürchtungen übertraf, setzte sich auch bei Großmächten in der Geschichte oftmals die Wahrheit und die Vernunft durch. Diese Lektion konnte Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg lernen. Es schien sogar so, dass Deutschland auch tatsächlich daraus gelernt hat. Nun kamen das unwahrscheinliche Wunder der Wiedervereinigung und der Übergang von der Bonner zu der Berliner Republik – und momentan scheint Deutschland wieder viel zu vergessen. „Brief zum jüdischen Neuen Jahr“ weiterlesen
Brief an meine Freunde in Israel und Palästina
Liebe Freunde in Israel und Palästina,
wenn ich sage, dass ich in an einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern glaube, sagt ihr ich sei naiv, dass ich nicht wisse, wovon ich rede, dass ich die Realität vor Ort nicht kenne.
Wenn ich sage, dass die Regierenden in Israel und Palästina Verantwortung für die Leben und die Sicherheit aller Bürger übernehmen, diesen Krieg beenden, das Schießen aufhören, ihre Hände ausstrecken und einen Weg aus dieser Misere aushandeln müssen, sagt ihr: „Du bist verrückt! Guck dir dieses Video an, wie israelische Soldaten unschuldige Kinder erschießen!“ oder „Wie kannst du so töricht sein! Guck dir dieses Video an, wie Hamas-Kämpfer Israelis aus dem Hinterhalt abschießen!“ Ihr zeigt mir Äußerungen von Hamas-Politikern, die zur Vernichtung Israels aufrufen oder Knesset-Abgeordnete, die palästinensische Kinder als Schlangen bezeichnen und ihren Müttern den Tod wünschen. Ihr schickt mir Bilder brutaler Morde, verbrannter Körper, schießwütiger Soldaten und maskierter Männer mit Blut an ihren Händen. „Brief an meine Freunde in Israel und Palästina“ weiterlesen
Angemessener Respekt
WENN DAS britische Parlament eine Resolution zugunsten der israelischen Besetzung des Westjordanlandes angenommen hätte, wäre die Reaktion in unseren Medien die folgende gewesen:
„In einer Atmosphäre großer Begeisterung nahm das britische Parlament mit riesiger Mehrheit (274 dafür und nur 12 dagegen) einen pro-israelischen Antrag an … Mehr als die übliche Hälfte der Sitze war besetzt … die Gegner Israels versteckten sich und wagten es nicht, dagegen zu stimmen …“
Nur leider stimmte das britische Parlament in dieser Woche über eine pro-palästinensische Resolution ab und unsere Medien reagierten fast einstimmig folgendermaßen: „Angemessener Respekt“ weiterlesen
Der Krieg um nichts
NACH 50 TAGEN ist der Krieg vorbei. Halleluja.
Auf der palästinensischen Seite: 2.143 Tote, mehr als 577 von ihnen Kinder, 263 Frauen und 102 Alte. 11.230 Verletzte. 10.800 Gebäude zerstört. 8.000 Gebäude teilweise zerstört. Etwa 40.000 beschädigte Wohnungen. Unter den beschädigten Gebäuden: 277 Schulen, 10 Krankenhäuser, 70 Moscheen und 2 Kirchen. Auch 12 Demonstranten aus dem Westjordangebiet, die meisten von ihnen Kinder, wurden erschossen.
Auf israelischer Seite: 71 Tote, darunter 64 Soldaten und ein Kind.
Worum ging es eigentlich? „Der Krieg um nichts“ weiterlesen
„Moskau ist tief beunruhigt über die wachsende Zahl an Opfern unter der Zivilbevölkerung im Gazastreifen“
Kommentar des Departements für Information und Presse des Außenministeriums Russlands über die Entwicklung der Situation im Gazastreifen vom 31. Juli
Vor dem Hintergrund der andauernden israelischen Militäroperation verschlechtert sich die Situation im Gazastreifen weiter. Die unternommenen Versuche zur Erzielung einer Waffenruhe zwischen Israel und den palästinensischen Gruppierungen brachten bis jetzt noch keinen Erfolg. Eine weitere Eskalierung der Gewalt führt dazu, dass diese Konfrontation eine der blutigsten in der gesamten Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Gazastreifen werden kann.