Geblendet in Gaza

ICH MUSS ein ganz besonderes Bekenntnis ablegen: Ich mag Gaza.

Ja, ich mag diesen entlegenen Winkel von Palästina, den schmalen Streifen auf dem Weg nach Ägypten, in dem zwei Millionen Menschen zusammengepfercht sind und der der Hölle näher ist als dem Himmel.

Ich bin in Gedanken dort. „Geblendet in Gaza“ weiterlesen

Der Mord an Yasser Arafat

London – Kurz nach dem mysteriösen Tod des PLO-Führers Yasser Arafat 2004 brachte ich in einer Kolumne meine starke Vermutung zum Ausdruck, dass er mittels Gift ermordet worden ist. Ich erinnerte an Stalins Lieblingssager „kein Mann, kein Problem.“

Gift war der Favorit unter den Mitteln, die die sowjetische Geheimpolizei seit den 1920ern einsetzte. Wenige Schritten entfernt vom KGB-Hauptquartier in der Lubjanka befand sich das Geheimlabor „Kamera,“ wo Wissenschaftler neue komplizierte Gifte zusammenbrauten, die sehr tödlich, aber nicht nachweisbar oder zumindest äusserst schwierig zu identifizieren sein sollten. „Der Mord an Yasser Arafat“ weiterlesen

Geht in den Schuhen der anderen

OBAMA IN ISRAEL. Jedes Wort richtig. Jede Geste echt. Jedes Detail an seinem richtigen Platz. Perfekt.
Obama in Palästina. Jedes Wort falsch. Jede Geste unpassend. Jedes einzelne Detail am falschen Ort. Perfekt.

ES BEGANN mit dem ersten Augenblick. Der Präsident der US kam nach Ramallah. Er besuchte die Mukata’a, das Gebäude, das als Amtssitz des Präsidenten der Palästinensischen Behörde Mahmud Abbas dient
Man kann die Mukata’a nicht betreten, ohne das Grab von Yasser Arafat, das wenige Schritte vom Eingang liegt, zu bemerken.
Es ist einfach unmöglich, dieses Wahrzeichen zu ignorieren, während man vorbeigeht. Obama gelang genau dieses. „Geht in den Schuhen der anderen“ weiterlesen

„Ich bin ein Bil’iner!“

DIES GESCHIEHT nicht alle Tage: ein Kulturminister freut sich öffentlich, weil ein Film seines Landes NICHT mit dem Oscar ausgezeichnet wird. Und nicht nur ein Film, sondern zwei.

Es geschah in dieser Woche. Limor Livnat, noch Kulturministerin der letzten Regierung, sagte zum israelischen Fernsehen, sie sei glücklich darüber, dass Israels zwei Einsteiger für Oskars in der Kategorie Dokumentarfilme es nicht bis zum Ende schafften.
Livnat, eines der extremsten Likud-Mitglieder, hat wenige Chancen, in die geringer werdende Anzahl von Likudministern der nächsten Regierung zu gelangen. Vielleicht war ihr Ausbruch – die Filme betreffend – dafür gedacht, ihre Aussichten zu verbessern. „„Ich bin ein Bil’iner!““ weiterlesen

Protest in Ramallah.

ALS ICH kürzlich nach mehreren Monaten Abwesenheit Ramallah besuchte, war ich von der anhaltenden Bautätigkeit sehr beeindruckt. Überall neue Hochhäuser, und viele sind sehr schön. (Araber scheinen ein angeborenes Talent für Architektur zu haben, wie jede Weltanthologie von wichtigen Gebäuden bestätigt.)

Der Bauboom scheint ein gutes Zeichen zu sein, insofern als er die israelischen Behauptungen bestätigt, die Wirtschaft blühe in den besetzten Gebieten. Aber auf den 2. Blick schwindet meine Begeisterung. „Protest in Ramallah.“ weiterlesen

Palästinensische Kinder werden durch Gefängnisaufenthalt traumatisiert

Ramallah, Westbank: Von den Hunderten palästinensischer Kinder, die jedes Jahr in israelischen Gefängnissen eingesperrt sind, leidet die große Mehrheit nach ihrer Entlassung an Alpträumen, Bettnässen und Angst, sagt Save the Children in einem Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

Die Organisation sagte, dass seit dem Jahr 2000 die israelische Armee mehr als 8000 (acht tausend) palästinensische Kinder in der besetzten Westbank verhaftet hatte, dass Kinder ab 12 Jahren in militärischen Gerichten strafrechtlich verfolgt wurden, meistens wegen des Verdachts, Steine geworfen zu haben. „Palästinensische Kinder werden durch Gefängnisaufenthalt traumatisiert“ weiterlesen

Harakiri ?

WENN GOTT will, dann kann sogar ein Besenstiel schießen – so schrieb ich nach der Ernennung der Turkel-Kommission. Ich zitierte ein jüdisches Sprichwort in der Hoffnung, dass trotz allem etwas herauskommen würde. „Harakiri ?“ weiterlesen

Brzeziński: US-Präsident Obama soll vor israelischem und palästinensischem Parlament flammende Friedensrede halten

US-Sicherheitsberater will Friedensgespräche mit dem vermeintlich charismatischen und überzeugenden Image des US-Präsidenten voran bringen.

Zbigniew Brzezi?ski, ehemaliger Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, der neben vielen anderen politischen Tätigkeiten zur Zeit auch Barack Obama in der Aussenpolitik berät, hat in der morgigen Ausgabe der Washington Post von Sonntag, den 11.April zusammen mit Stephen Solarz einen Beitrag geschrieben, in dem er Obama rät, nach Israel zu reisen. „Brzeziński: US-Präsident Obama soll vor israelischem und palästinensischem Parlament flammende Friedensrede halten“ weiterlesen