Abgehoben

Autoren: Özlem Demirel und Jürgen Wagner

Startschuss für das deutsch-französische Kampfflugzeug

Anfang Juni 2019 bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestages erste Gelder für das „Future Combat Air System“ (FCAS). Dabei handelt es sich um ein Luftkampfsystem mit einem Kampfflugzeug im Zentrum, dessen Entwicklung Mitte desselben Monats auf der Luftfahrtschau in Le Bourget per Vertrag zwischen Deutschland, Frankreich und den später hinzugestoßenen Spaniern endgültig auf den Weg gebracht wurde. „Abgehoben“ weiterlesen

Der tragische Beginn des US-Imperialismus

Imperium. Das ist ein Wort, das die meisten Amerikaner verabscheuen. Schließlich sind die Vereinigten Staaten durch ihre Rebellion gegen das große (britische) Reich von damals entstanden. Amerikanische Politiker, Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit ziehen es seit langem vor, sich die USA als ein Leuchtfeuer der Freiheit in der Welt vorzustellen, das Licht für diejenigen bringt, die in der Finsternis des Despotismus leben. Europäer, nicht Amerikaner, so glaubt man, hatten Imperien. Eine Version dieses Mythos hat die Republik von ihren frühesten kolonialen Ursprüngen an durchdrungen, und nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. „Der tragische Beginn des US-Imperialismus“ weiterlesen

Tod auf Autobahn: Zirkus-Transporter mit Elefanten überschlagen

Es ist gerade einmal einen Monat her, seit wir auf das Leid von Wild- und Haustieren hingewiesen haben, die entgegen ihrer Natur im Zirkus ihre Show-Nummern für das Publikum abziehen müssen.

Aus aktuellem Anlass appellieren wir an die Besucher von Zirkus-Vorstellungen, keine Veranstaltungen zu besuchen, bei denen Tiere auftreten.

Am 2. April 2018 überschlug sich in Spanien auf der Autobahn bei Castilla-La Mancha ein Tranporter des Zirkus Gottani bei einem Überholmanöver. Fünf indische Elefanten waren in dem Stahlcontainer eingepfercht. „Tod auf Autobahn: Zirkus-Transporter mit Elefanten überschlagen“ weiterlesen

Die Puppenspieler von Spanien: Knast für Marionetten-Künstler im Karneval

puppe Furcht vor einer Hexe in einem Kasperle-Theater: staatliche Repression gegen die Kunstfreiheit

Am 5.Februar 2016 führten die beiden Künstler Raúl García und Alfonso Lázaro während des Karnevals in Madrid ein Puppenspiel im Stil des Kasperle-Theaters auf, das sie direkt ins Gefängnis führte (Screenshot ROAR Magazine)

Das Puppenspiel hat eine Jahrtausende alte Tradition, um verbrämt auf satirische Weise auf Missstände, verursacht durch die Obrigkeit, aufmerksam zu machen und mit dem Publikum zu interagieren. Ebenso lang ist die Überwachung derartiger Volksbelustigungen durch Spitzel, die ihre Augen und Ohren offen hielten um die Inhalte, Stimmungen und Reaktionen der Zuschauer zu melden. Wurden die Vorführungen als zu aufrührerisch eingeschätzt, wurden die Künstler oft auf brutale Weise aus dem Verkehr gezogen.

Derartige Vorgänge ordnen wir heutzutage historisch als mittelalterliche Gepflogenheiten längst vergangener Zeiten ein. Spaniens Behörden belehrten uns vor zwei Wochen eines „Besseren“ und gingen sofort rabiat gegen die beiden oben erwähnten Puppenspieler vor. Eine Einheit der Anti-Terror-Polizei erschien auf der „Bühne“ und verhaftete die beiden Puppenspieler wegen „Förderung des Terrorismus“. „Die Puppenspieler von Spanien: Knast für Marionetten-Künstler im Karneval“ weiterlesen

„Darauf..hätte man schon früher kommen können“: Bei Oskar geht die Lampe an

Über 5 Jahre nach Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages und Beginn der „Eurokrise“ der europäischen Demokratien, die bereits den halben Kontinent sozialpolitisch verwüstet und sukzessive entstaatlicht hat, weicht Oskar Lafontaine ab von seiner paneuropäischen Ideologie und dem sowohl ihr, als auch totalitären Formen der Sozialistischen Idee innewohnenden Zentralismus, Kontroll- und Umerziehungswahn.

Damit kapituliert Lafontaine vor dem Grundgesetz. Warum nicht gleich so.

Nachdem er in einer für ihn so ungewohnt matriarchalischen Art seine Lebenspartnerin Sahra Wagenknecht vorgeschickt hat, rückt Genosse Oskar Lafontaine in einem Essay in der „Jungen Welt“ nun endlich mit der Sprache demokratischer Sozialisten und Freunde der tatsächlichen Europäischen Idee heraus. Urplötzlich, nachdem er jahrelang vergebens gegen die Verfassung der Berliner Republik und ebenso alle anderen (Seit an Seit und nicht extra für ihn Kopf oder übereinander) stehenden europäischen Demokratien gerannt ist, erkennt er nun unter viel Gewimmer und Gebrumm an, „neue Wege gehen“ zu müssen. Lafontaine gibt mit seinem neuen Essay die anglo-amerikanische bzw neokonservativ-imperialistische bzw lenistische Version  – ein zentralstaatliches kontinentales Konstrukt a la „Vereinigte Staaten von Europa“ – faktisch auf.

Eine Auflistung der nach guter deutscher Tradition rund ein Jahrzehnt zu spät kommenden Erkenntnisse des S.P.D.-Finanzministers von 1998 bis 1999: „„Darauf..hätte man schon früher kommen können“: Bei Oskar geht die Lampe an“ weiterlesen

Asiens Münchner Sicherheitskonferenz

Mit ihrer Teilnahme am heute beginnenden „Shangri-La Dialogue“ („Münchner Sicherheitskonferenz Asiens“) sucht die deutsche Verteidigungsministerin den sicherheitspolitischen Einfluss Berlins auf dem asiatischen Kontinent auszubauen. Die Tagung, zu der auch US-Verteidigungsminister Ashton Carter sowie ein führender chinesischer General erwartet werden, gilt als Spitzenveranstaltung asiatischer Sicherheitspolitik; seit die Vereinigten Staaten ihr „Pazifisches Jahrhundert“ ausgerufen haben, findet sie zunehmend Beachtung auch im Westen. Bereits seit mehreren Jahren bemüht sich Berlin gezielt, die militärpolitische Kooperation mit ausgewählten Ländern der Asien-Pazifik-Region zu intensivieren, darunter Australien, aber auch Indien, wo Ursula von der Leyen in den vergangenen Tagen Rüstungsverkäufe gefördert und gemeinsame Schritte in puncto Cyber-Krieg angebahnt hat. Jenseits offener Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsministerien und Streitkräften bahnen zivile Vorfeldorganisationen der deutschen Außenpolitik militärpolitische Kooperationen mit anderen Ländern an. So bemüht sich die Konrad-Adenauer-Stifung (CDU) um den Ausbau einschlägiger Kontakte unter anderem nach Südkorea und Malaysia. „Asiens Münchner Sicherheitskonferenz“ weiterlesen

Geschlagen von den Taliban beschließt Washington, es mit Russland und China aufzunehmen

Die paar Tage der organisierten Proteste in der Ukraine sind bemerkenswert wegen des relativen Fehlens von polizeilicher Gewalt. Anders als in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Thailand, Griechenland und Spanien wurden friedliche Demonstranten von der ukrainischen Polizei nicht geprügelt, mit Tränengas und Wasserkanonen beschossen und getasert. Anders als in Ägypten, Palästina und Bahrain wurde auf die ukrainischen Demonstranten nicht mit scharfer Munition geschossen. Die Zurückhaltung der ukrainischen Regierung und Polizei angesichts von Provokationen war bemerkenswert. Offenbar ist die ukrainische Polizei nicht von der Heimatlandsicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika militarisiert worden. „Geschlagen von den Taliban beschließt Washington, es mit Russland und China aufzunehmen“ weiterlesen

Athen: von Polizei geräumter griechischer Staatsfunk ERT sendet von Strasse

Kampf gegen den Raubzug und Ausverkauf der Gesellschaft und für den Erhalt der demokratischen Werte in Europa: entlassene staatliche Angestellte wehren sich mit allen (noch) legitimen Mitteln gegen die Willkür des Großkapitals.

Im Juni 2013 schaltete die griechische Regierung ihrem eigenen staatlichen Fernsehsender ERT das Signal ab, nachdem die entlassenen Mitarbeiter sich weigerten, die Schliessung des Studios hinzunehmen und das Gebäude besetzt hielten.

Hunderte von Redakteuren und Technikern arbeiten seitdem ohne Bezahlung aus Protest gegen die von der Europäischen Kommission, dem Internationalen Währungsfond und der Europäischer Zentralbank aufdiktierten Sparmassnahmen, den öffentlichen Dienst im Land zu zerstören und ausschliesslich kommerziellen Interessen zu dienen, weiter und streamten ihre Beiträge via Internet. Tausende Griechen solidarisierten sich mit den Journalisten. „Athen: von Polizei geräumter griechischer Staatsfunk ERT sendet von Strasse“ weiterlesen

Spanien: Polizei mit Feuerlöschern und Schlagstöcken gegen Feuerwehr

Die Polizei, selbst Opfer der aufgezwungenen sozialen Zwangsmassnahmen der Troika, spielt noch immer brav mit Gummiknüppel-Einsätzen gegen ihre Kollegen den Handlanger der Raubritter, solange sie ihre feste Anstellung hat anstatt sich zu solidarisieren. Die Gewerkschaften der Polizei organisieren schliesslich auch Demonstrationen gegen Sozialabbau in verschiedenen europäischen Staaten.

Welcher Teil des Wortes “Generalstreik” ist eigentlich so schwierig zu verstehen in Deutschland? oder Spanien?

Am 29.Mai 2013 demonstrierten die Beamten der Feuerwehr in Barcelona vor dem Parlamentsgebäude gegen die Sparmassnahmen der Regierung.

Die Parlamentsabgeordneten debattierten gerade über die diesjährigen regionalen Kampagnen zur Verhütung von Waldbränden, die eine grosse Bedrohung während der trockenen Sommer sind. Mehrere Personen wurden im vergangenen Jahr getötet. „Spanien: Polizei mit Feuerlöschern und Schlagstöcken gegen Feuerwehr“ weiterlesen

Deutschland: 59 Prozent haben kein Vertrauen mehr in die „Europäische Union“

Der Staatenbund verliert als „Institution“ bei den Staatsbürgern von Großbritannien, Spanien, Italien, Polen, Frankreich und Deutschland massiv an Vertrauen.

In exklusiv mit den Zeitungen „Guardian“ (Großbritannien), „El Pais“ (Spanien), „La Stampa“ (Italien), „Gazeta Wyborcza“ (Polen), „Le Monde“ (Abbaugebiet der Societe Generale) und die „Süddeutsche“ (Home of the Tomanian deflationary Superfans) geteilten Statistiken von „Eurobarometer“, wohl ebenso wohlwollend wie vergeblich aufbereitet vom „European Council on Foreign Relations“, kommen die Oberschichtsklugen des Kontinents zu nach unten hin bahnbrechenden Erkenntnissen. Der die Demokratien und Gesellschaften Europas plündernde und versauende Saftladen „Europäische Union“ verliert bei den materiell und immateriell Ausgeraubten und Betrogenen an „Vertrauen“. Oh my God. Wie konnte das alles nur passieren? Nein – wie konnte der Pöbel nur begreifen was passiert? „Deutschland: 59 Prozent haben kein Vertrauen mehr in die „Europäische Union““ weiterlesen