Was Israel in Jerusalem vor hat

Im Umgang mit der Gewalt – kein Gemeinwesen kann tolerieren, dass täglich Unschuldige auf seinen Straßen erstochen werden – hat Netanyahu sehr wenig zu bieten. Immerhin hat er sich geweigert, mit den Palästinensern in Jahren der relativen Ruhe (zum Beispiel wurde 2012 kein einziger Israeli durch palästinensische Gewalt getötet) zu verhandeln, also wird er damit nicht jetzt beginnen. Die Zerstörung von Häusern von Terroristen wurde als Mittel der Abschreckung wieder eingeführt, ein Jahrzehnt, nachdem die israelische Armee selbst unter Generalstabschef – jetzt Verteidigungsminister – Ye’elon offiziell empfahl, derartige Abrisse zu stoppen. Allerdings mit einem Unterschied: jetzt hat sich Israel das Recht angeeignet, nicht nur die Häuser abzureißen, sondern auch ihren Grund und Boden zu beschlagnahmen. Und das ist maßgeblich.

Die unheilige Stadt

IN DIESER SITUATION brauchte es nur einen Funken, um die Stadt in Brand zu setzen. Der wurde von den rechtsgerichteten Demagogen in der Knesset geliefert. Sie wetteiferten um Aufmerksamkeit und Popularität und unternahmen deshalb einer nach dem anderen einen Besuch des Tempelberges. Jeder dieser Besuche entfesselte einen Sturm. Dazu kam der offenkundige Wunsch gewisser religiöser und rechtsgerichteter Fanatiker, den Dritten Tempel an dem Ort der heiligen -Moschee und des goldenen Felsendoms zu errichten, und das genügte, um bei den Palästinensern den Glauben zu erwecken, ihre heiligen Stätten seien tatsächlich in Gefahr.

Ein Nationalheld

Als Ariel Sharon 2005 die Armee einsetzte, um ein paar 1000 Siedler aus dem Gazastreifen umzusiedeln, wagte kein Soldat, sich zu weigern. Jetzt mit den Möglichkeiten der gesellschaftlichen Medien, könnte die Geschichte ganz anders verlaufen. Wenn das nächste Mal der Befehl gegeben wird, eine Siedlung zu räumen, mag es Massenverweigerung geben, die vom Internet ausgeht.
HIER IST eine Botschaft für jede Armee in der Welt: Eine neue historische Ära hat begonnen. Jede Armee kann übers Internet rebellieren.
Der Armeehäftling David Adamov kann stolz auf sich sein.

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