Bei all der Medienaufregung, die sich auf die Amtsenthebung von Präsident Donald Trump konzentriert, überrascht es nicht, dass einige zusätzliche Erkenntnisse der letzten Zeit darüber, wie die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Folterregime wurden, weitgehend ignoriert wurden. Es ist seit Jahren bekannt, dass die George-W.-Bush-Regierung das durchführte, was die meisten Menschen auf der Welt als Folter betrachten. Als ob es sich wirklich darum kümmern würde, ob seine Handlungen illegal sind, fand das Weiße Haus damals zwei formbare Juristen des Justizministeriums, John Yoo und Jay Busby, die bereit waren, ein Plädoyer für Folter zu entwickeln. Sie entdeckten irgendwo in ihren Gesetzesbüchern, dass es möglich war, einem Verdächtigen alles anzutun, solange es nicht zu einem Organversagen führte. Das wurde zur Grundlage von Verhören, obwohl in der Praxis einige Häftlinge ohnehin starben, was als das ultimative Organversagen angesehen werden könnte. Der einzige, der später wegen des illegalen Folterprogramms bestraft wurde, war der ehemalige CIA-Angestellte John Kiriakou, der das Programm auffliegen ließ. „Die Folterer und die ‚tickende Bombe‘: wie Folter zur Routine im globalen Krieg gegen den Terror wurde“ weiterlesen
Ex-C.I.A.-Offizier John Kiriakou mit Sam Adams Whistleblower-Preis 2016 geehrt
Feind Nr.1 der C.I.A. im eigenen Haus wird von dem Bündnis ehemaliger C.I.A.-Beamter mit Preisverleihung in Washington für die Aufdeckung klassifizierter Dokumente über Folter in Geheimgefängnissen ausgezeichnet.
Die Sam Adams Associates for Integrity in Intelligence, ein Zusammenschluss ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter und Diplomaten, verlieh am 25.September 2016 in einer Zeremonie an der America University in Washington, D. C. den Sam Adams Award for Integrity 2016.
John Kiriakou ist der 15.Preisträger, dem diese Ehrung verliehen wurde. Diese wird an Personen verliehen, die ihre Karriere und Freiheit auf das Spiel setzen und die Öffentlichkeit über Missstände und Verbrechen staatlicher Stellen informieren. „Ex-C.I.A.-Offizier John Kiriakou mit Sam Adams Whistleblower-Preis 2016 geehrt“ weiterlesen
An der finsteren Seite arbeiten
Vor zehn Jahren wurden Fotos von der Kreuzigung – und schlimmere – der amerikanischen Öffentlichkeit zugänglich. Die Medien bezeichnen es noch immer als „den Abu Ghraib-Skandal,“ als ob die unangenehmen Auswirkungen auf das Team Bush den hauptsächlichen Schrecken der Folterfotos ausgemacht hätten.
Niemand spricht vom „Auschwitz-Skandal.” Die Tiefe unserer moralischen Verkommenheit muss erst noch ausgelotet werden.
Zehn Jahre später … der Mann mit dem Sack über dem Kopf, mit ausgestreckten Armen und Elektroden an seinen Fingern besucht wieder das nationale Gewissen. „An der finsteren Seite arbeiten“ weiterlesen
Die Chronik des Neoliberalen Irrsinns – November 2010
Das Jahr 2010 neigt sich seinem Ende zu und allmählich verklärt sich der Blick auf das Vergangene. Damit aber das weihnachtliche Vergeben und Vergessen nicht allzu großzügig ausfällt, hat der Politologe und Philosoph Egbert Scheunemann auch in diesem Jahr mit seiner „Chronik des neoliberalen Irrsinns“ eine sowohl subjektive wie informative Jahres-Chronik erstellt, die Radio Utopie in monatlichen Kapiteln dokumentiert. Nicht alle Meinungen und Auffassungen des Autors müssen dabei mit denen der Redaktion übereinstimmen.
Die ersten fünf Jahre der „Chronik des Neoliberalen Irrsinns“ (2003-2008) sind bereits als Buch erschienen. Die Chronik 2010 ist hier im Original als PDF zu lesen. „Die Chronik des Neoliberalen Irrsinns – November 2010“ weiterlesen
Von US-Regierung verleugnete CIA-Videos von Verhören eines 11.September 2001-Gefangenen aufgetaucht
Was ist denn nur in den USA los?
Am Dienstag, den 18.August wurde eine unbedeutende Nachricht von der Associated Press als Sensation in die Presse lanciert, deren Quelle eine wie immer unbekannte Figur namens US-Beamter ist. „Von US-Regierung verleugnete CIA-Videos von Verhören eines 11.September 2001-Gefangenen aufgetaucht“ weiterlesen
Physicians for Human Rights veröffentlicht „Experiments in Torture“ bei CIA-Folterungen
Untersuchungsbericht von „Ärzte für Menschenrechte“ zu den menschenverachtenden Verhalten der beteiligten Ärzte bei Foltermethoden durch die CIA
Physicians for Human Rights, der US-amerikanische Verband „Ärzte für Menschenrechte“ beschuldigt die CIA der Durchführung illegaler Menschenversuche und unethischer medizinischer Forschung bei Verhören von hochkarätigen Terrorverdächtigen unter der Regierung George W. Bush. Die Juristen der Bush-Regierung passten die Richtlinien für Verhöre nach diesen Erkenntnissen, wie weit man mit der Quälerei der Gefangenen gehen kann, entsprechend an. „Physicians for Human Rights veröffentlicht „Experiments in Torture“ bei CIA-Folterungen“ weiterlesen