Assanges Verfolgung zeigt die Gefahren für die Pressefreiheit und die freien Medien

Wenn Sie Journalist sind und etwas entdecken, das eindeutig unethisch und möglicherweise sogar illegal ist, und Sie sich dafür entscheiden, darüber zu berichten, was passiert dann? Nun, Sie könnten einen Pulitzer-Preis gewinnen oder, auf der anderen Seite, sechs Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London untertauchen müssen.

Julian Assange ist der Gründer und Chefredakteur der umstrittenen Nachrichten- und Informationsplattform WikiLeaks. Wie der Name schon sagt, ist die Website seit 2006 berühmt oder vielleicht berüchtigt für die Veröffentlichung von Materialien, die von Regierungsbeamten und anderen Quellen an sie weitergegeben wurden, die die Informationen für wertvoll für die Öffentlichkeit halten, die aber wahrscheinlich nicht von den Mainstream-Medien akzeptiert werden, die zunehmend von Konzernen vereinnahmt und zurückhaltend geworden sind. „Assanges Verfolgung zeigt die Gefahren für die Pressefreiheit und die freien Medien“ weiterlesen

Mein erster Tag als CIA-Direktor

Der ehemalige C.I.A.-Analyst und Gründer der Veteran Intelligence Professionals für Sanity Ray McGovern beschreibt in diesem augenzwinkernden Artikel Schritte, die er am ersten Tag als C.I.A.-Direktor einschlagen würde, um dem Russiagate auf den Grund zu gehen und der bei Information Clearing House veröffentlicht wurde. Radio Utopie lässt es sich nicht nehmen, diesen hervorragenden Beitrag unserer treuen Leserschaft kundzutun. Mit dem Artikel „My First Day as CIA Director“ reisst Ray McGovern gekonnt allen beteiligten Akteuren die Maske vom Gesicht. Um neuerlichen „Missverständnissen“ zuvorzukommen, übersetzten wir ihn vorsichtshalber und mit zustimmender Genugtuung, die Verstrickungen des Geheimdienst-Komplexs aufzudecken, ins Deutsche. Am Ende des Artikels haben wir einen Hinweis auf einen Beitrag zu diesem Thema von Paul Craig Roberts auf Luftpost Kaiserslautern gesetzt, der dort ebenfalls übersetzt zur Verfügung steht.

Von Ray McGovern

My First Day as CIA Director

Jetzt, wo ich vom Autor Paul Craig Roberts wieder als CIA-Direktor nominiert worden bin, bereite ich mich auf den Start vor. Das letzte Mal, als mein Name für die Stelle vorgeschlagen wurde – von der Verlegerin Katrina Vanden Heuvel von The Nation -, hielt ich nicht die Luft an und wartete auf einen Anruf aus dem Weißen Haus. Ihre Nominierung kam im Anschluss meiner zufälligen, vierminütigen Debatte mit dem damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, als ich ihn mit seinen Lügen über den Angriff auf den Irak am 4. Mai 2006 im nationalen Fernsehen konfrontierte. Da klar war, dass Rumsfeld und ich nicht miteinander auskommen würden, ich war mir sicher, dass ich mich selbst königlich disqualifiziert hatte.

Dieses Mal habe ich die Chance, die Agenda für die ersten paar Tage als C.I.A.-Direktor vorzubereiten. So sieht Day One so aus: „Mein erster Tag als CIA-Direktor“ weiterlesen

Nach Urteil in London: Ecuador hält Asyl für Julian Assange aufrecht

Die Regierung von Ecuador hat erneut bekräftigt, das Botschaftsasyl für den Mitbegründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, aufrechtzuerhalten. Das Außenamt in Quito reagierte damit am Dienstag auf die Entscheidung eines Gerichts in London, den Haftbefehl gegen den inzwischen 46-jährigen Aktivisten aufrechtzuerhalten. Assange befindet sich seit 2012 in den geschützten Räumen der ecuadorianischen Botschaft in London, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen. Dort würde ihm zumindest eine lebenslange Haftstrafe drohen. Führende US-Vertreter hatten in der Vergangenheit sogar die Anwendung der Todesstrafe gegen Assange ins Spiel gebracht. „Nach Urteil in London: Ecuador hält Asyl für Julian Assange aufrecht“ weiterlesen

Taktik des Terrorkrieges: Der „Leak“ und die „Whistleblower“

„Erinnern Sie sich, daß Sie in Ihr Tagebuch geschrieben haben: ›Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum‹. Wenn Sie über das ›Warum‹ nachdachten, zweifelten Sie an Ihrer eigenen Vernunft. Sie haben das Buch, Goldsteins Buch, oder wenigstens Teile davon gelesen. Hat es Ihnen irgend etwas gesagt, was Sie nicht schon wußten?«
»Sie haben es gelesen?« fragte Winston.
»Ich schrieb es. Das heißt, ich arbeitete bei seiner Abfassung mit. Kein Buch wird von einem einzelnen hervorgebracht, wie Sie wissen.«
»Ist es wahr, was darin steht?«
»Als Schilderung, ja. «

Aus „1984“

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In einer 2015 begonnenen Artikelserie beleuchtete Radio Utopie Logik, Lehre, Dynamik, Paradoxon und Strategie des mittlerweile fast sechzehn Jahre andauernden weltweiten Terrorkrieges. Neben den weiteren, noch nicht dargelegten Parametern Dialektik, Mythen und Dogma, verbleiben die Taktiken des Terrorkrieges. Aufgrund des Umfangs dieses Parameters sollen diesbezüglich Taktiken einzeln ins Scheinwerferlicht gestellt werden. „Taktik des Terrorkrieges: Der „Leak“ und die „Whistleblower““ weiterlesen

Geheime Depesche der U.S.-Botschaft aus 2006 zur Zerstörung der Regierung der Syrischen Arabischen Republik von Bashar al-Assad

Lageeinschätzung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Damaskus im Jahr 2006 an das U.S-Aussenministerium. Weitere Adressaten zur Kenntnisnahme waren die Mitglieder der Arabischen Liga, Mitglieder der Europäischen Union, die U.S.-Botschaft in Tel Aviv, das National Safety Council in Washington D.C., das U.S.-Finanzministerium, die Geheimdienstabteilung des U.S. C.E.N.T.C.O.M. auf dem U.S.-Luftwaffenstützpunkt MacDill in Florida, das Weisse Haus, die U.S.-Vertretung bei der Organisation der Vereinten Nationen in New York.

Veröffentlicht wurde die Depesche in 2011 auf WikiLeaks und ist dort seit fünf Jahren frei zugänglich: Mit welchen Mitteln in einem relativ stabilen Land innen- und aussenpolitisches Chaos und Unzufriedenheit hergestellt und die Regierung in Damaskus aus der Balance gebracht werden kann.

Einleitung:

Seit dem Zweiten Weltkrieg, nach dessen Beendigung und dem unmittelbaren Beginn des Kalten Krieges, nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten bis heute erschienen unzählige Beiträge der verschiedenen Lager über die Einflussnahme und die Aufteilung der geografischen politischen Staaten und Bildung von Unionen.

Zum einen transportierten die Aufsätze die eigenen weltanschaulichen und Machtansprüche, andere bemühten sich hingegen um Unabhängigkeit und Neutralität, wiederum andere täuschten diese vor.

Für die allgemeine Weltbevölkerung, aber auch für das professionelle Personal ist diese Fülle an Informationen eine echte Herausforderung, Realitäten und scheinbare Wirklichkeit zu beurteilen. Selbst logisch dargestellte Ereignisse erweisen sich Jahre später als falsche Einschätzungen oder in einem ganz anderem Licht.

Heute, im Jahr 2016, beherrscht der Krieg gegen Syrien das Weltgeschehen. Ein Blick in die jüngste Geschichte – zehn Jahre zurück, zum Jahr 2006 – lässt im Nachhinein ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge zu einigen wichtigen Schlüsselereignissen während diesem Zeitraum zu Syrien, dem Libanon, dem Irak, dem Iran, Israel, Saudi-Arabien – kurz in der Region und die Rolle der Industrienationen aufkommen, in dessen Mitte plötzlich verstärkt Unruhen, Aufstände, der „Arabische Frühling“, Anschläge ausbrachen.

Für das syrische Volk begann das Schlimmste, was man einer Gesellschaft antun kann: die Spaltung, gesteuert durch das Ausland und eine bis jetzt anhaltende militärische Invasion, die noch lange nicht beendet wird. Fremde Regierungen treffen sich heuchlerisch weit ausserhalb der Grenzen dieses Landes, um über den weiteren Ausgang zu streiten.

Lageeinschätzung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Damaskus im Jahr 2006

Die kompakt gehaltene Einschätzung zur Lage in Syrien von der U.S.-Botschaft in Damaskus unter der damaligen Leitung von William Roebuck vom 13. Dezember 2006 eignet sich dazu gut. William Roebuck ist das Gegenteil eines unerfahrenen Diplomaten. Wer sich für seinen Lebenslauf interessiert, findet diesen unter „U.S. Ambassador to Bahrain: Who Is William Roebuck?“. „Geheime Depesche der U.S.-Botschaft aus 2006 zur Zerstörung der Regierung der Syrischen Arabischen Republik von Bashar al-Assad“ weiterlesen

Sam Adams-Preis 2014 für Whistleblower Manning

Im Jahr 2010 schockierte die Veröffentlichung von Dokumenten über Kriegsverbrechen der U.S.-Armee im Irakkrieg auf WikiLeaks die Öffentlichkeit.

Vor allem das Video „Collateral Murder“ erregte Entsetzen durch die kalte berechnende Grausamkeit der Mannschaft des Helikopters mit dem Abschlachten von Menschen (Mitschrift des Funkverkehrs), die für alle offenbart wurde. WikiLeaks, zuvor nur in den unabhängigen Medien zitiert, wurde schlagartig durch diese Enthüllungen einer breiten Masse bekannt und konnte nicht mehr verschwiegen werden. Bald darauf setzte die Verfolgung des Mannes ein, der die Dateien an die Enthüllungsplattform von Julian Assange (391832 US-Reports des Irak-Krieges online auf Wikileaks) geschickt hatte: der Sicherheitsanalyst der U.S.-Armee, Bradley Manning. „Sam Adams-Preis 2014 für Whistleblower Manning“ weiterlesen

Schwedischer Staatsanwalt: Schliessen der Akte Julian Assange

Möglicherweise gibt es ein Umdenken in den politischen Kreisen in Stockholm. Der Fall Julian Assange beschädigt die Regierung schwer, nachdem Snowden weltweit in einem Atemzug mit Manning und Assange als gefeierter Held genannt und gefeiert wird.

Ein in einer angesehenen Zeitung veröffentlichter Vorschlag eines „unbeteiligten, neutralen Experten“ eröffnet die innerstaatliche Diskussion und ebnet den Weg zur Beendigung dieses seit dem Jahr 2010 für alle Seiten anhaltenden unerträglichen Zustandes, der schon jetzt als unwürdiges „Ruhmesblatt“ westlicher Demokratien mit ihren Abbau von menschlichen Werten in die Geschichtbücher Einzug gehalten hat.

Die schwedische Tageszeitung Swenska Tagbladet druckt in ihrer heutigen Montagsausgabe (13.Januar 2014) in „Dags för Sverige att
avsluta fallet Assange“ die Aufforderung des ehemaligen Staatsanwalts Rolf Hillegren an die schwedischen Strafbehörden zur Beendigung der Verfolgung des Gründers von Wikileaks ab. „Schwedischer Staatsanwalt: Schliessen der Akte Julian Assange“ weiterlesen

Erklärung

Als Journalistin habe ich die letzten vier Monate mit NSA-Whistleblower Edward Snowden verbracht und bin am Wochenende nach Deutschland gekommen. In Hongkong arbeitete ich als Teil des WikiLeaks-Teams, das eine Reihe von Asylangeboten für Snowden vermittelte und seine sichere Ausreise aus Hongkong aushandelte, damit er seinen Rechtsanspruch auf Asylsuche geltend machen konnte. Ich reiste mit ihm in Richtung Lateinamerika, als die Vereinigten Staaten von Amerika seinen Reisepass für ungültig erklärten, wodurch er in Russland festsaß. Die darauffolgenden 39 Tage blieb ich bei ihm im Transitbereich des Moskauer Flughafens Sheremetyevo, wo ich ihm behilflich war, Asylanträge für 21 Länder zu schreiben, darunter Deutschland, wobei dann sein Asylantrag in Russland Erfolg hatte trotz beträchtlichen Drucks seitens der Vereinigten Staaten von Amerika. „Erklärung“ weiterlesen

Wikileaks Partei: Unruhe im Hinterhof ihrer Majestät Australien

Die größte Macht auf dem Planeten Erde ist die Macht der Gewohnheit. Hat man sie erst einmal den Beherrschten aufgezwungen, ja ist diesen der (Selbst-)Zwang selbst bereits Gewohnheit (und damit Macht der Herrschenden) geworden, brauchen Herrschende, Kontrollierende und Profiteure der Gesellschaftsstruktur andere Machtmittel nicht mehr voll einzusetzen, sondern können diese ganz sophisticated in der Handtasche lassen (oder beizeiten mal vielsagend heraus holen, ganz zufällig, ein bisschen damit herum wedeln und dann wieder einpacken).

Ein Beispiel für diese Art der versteckten Herrschaft über einen äußerlich als Demokratie erscheinenden Staat ist Australien. „Wikileaks Partei: Unruhe im Hinterhof ihrer Majestät Australien“ weiterlesen