Gut für die Juden?

WIE WÄHLT ein Fußballclub sein Team?

Der einfache Weg ist der gewöhnliche: jede Seite hat ihren Manager, der sein Team auswählt. Kein Problem.
Jetzt hat die Regierung Israels einen neuen Weg eingeschlagen. Unser Manager hat unsere beiden Teams, auch das feindliche, ernannt. So hat er hat die Sache vereinfacht.

Ich frage mich nur, ob diese Methode nicht verbessert werden könnte. Zum Beispiel: der Manager jeder Seite wählt nur das Team der andern Seite; das könnte sich als interessant herausstellen. „Gut für die Juden?“ weiterlesen

Wenn die Götter lachen

WÄRE DAS‭ ‬Leben von Shimon Peres ein Theaterstück gewesen,‭ ‬hätte man es nur schwer definieren können.‭ ‬Eine Tragödie‭? ‬Eine Komödie‭? ‬Eine Tragikomödie‭?

Jahre lang sah es so aus,‭ ‬als ob er unter einem Fluch der Götter steht,‭ ‬so ähnlich wie der Fluch des Sisyphus,‭ ‬der dazu verdammt war,‭ ‬einen enormen Felsbrocken einen Hügel‭ ‬ hochzurollen.‭ ‬Jedes Mal,‭ ‬wenn er sich seinem Ziel näherte,‭ ‬rollte dieser‭ ‬ nach unten zurück. „Wenn die Götter lachen“ weiterlesen

Der neue Protest

DER RABIN-PLATZ in Tel Aviv hat viele Demonstrationen gesehen, aber keine war wie die am letzten Samstag.

Sie hat nichts mit dem Ereignis zu tun, das ihm den Namen gab: Die riesige Rallye für Frieden, an deren Ende die Ermordung Yitzhak Rabins war. Diese Rallye war in jeder Hinsicht anders.

Es war ein fröhliches Ereignis. Dutzende von NGOs, viele von ihnen klein, einige von ihnen etwas größer, jede mit einer anderen Agenda, kamen zusammen, um den sozialen Protest des letzten Jahres wieder aufzunehmen. „Der neue Protest“ weiterlesen

Wer lacht?

„EINE KATASTROPHE!“ riefen die Höflinge des Königs von Hannover. „Sieben berühmte Professoren der Göttinger Universität haben eine Protesterklärung gegen Euch veröffentlicht!“
Das war vor 173 Jahren. Der König hatte die liberale Verfassung aufgehoben, die von seinem Vorgänger erlassen wurde.
„Na, und?“ erwiderte der König, „Nutten, Tänzer und Professoren kann ich immer kaufen.“ „Wer lacht?“ weiterlesen

Vox Taxi – Vox Dei

AM SAMSTAGABEND vor zwei Wochen kehrten wir mit einem Taxi von der jährlichen Gedenk-Demo für Yitzhak Rabin nach Hause zurück und, wie üblich, kamen wir mit dem Taxifahrer in ein Gespräch.

Im allgemeinen verlaufen diese Gespräche freundlich mit viel Gelächter. Rachel mag sie, weil sie uns direkt mit Menschen zusammenbringen, denen wir sonst nicht begegnen. Die Gespräche sind notwendigerweise kurz, die Leute drücken ihre Ansichten genau aus, ohne ihre Worte besonders zu wählen. Sie sind recht verschieden, und im Hintergrund hört man die Radionachrichten, Talkshows oder Musik, die vom Taxifahrer ausgewählt wurde. Und natürlich hört man vom Sohn, der Soldat ist, und der Tochter, die studiert. „Vox Taxi – Vox Dei“ weiterlesen

Brot und Spiele

ICH WAR überrascht, als ich gegen Ende des Jahres 1975 eine Einladung vom Ministerpräsident Yitzhak Rabin erhielt, ich möge ihn in seiner Residenz aufsuchen. Er öffnete mir selbst die Türe, goss mir ein Glas Whisky ein, auch sich selbst, und forderte mich ohne weiteres auf zu reden: „Sag mir, Uri, hast du dich entschlossen, alle Tauben in der Arbeiterpartei zu zerstören?“ „Brot und Spiele“ weiterlesen

Bread and the Circus

I WAS surprised when, towards the end of 1975, I received an invitation from the Prime Minister, Yitzhak Rabin, to meet him at his residence. He opened the door himself, poured me a glass of whisky, poured one for himself, and without any further ado asked me:
“Tell me, Uri, have you decided to destroy all the doves in the Labor Party?” „Bread and the Circus“ weiterlesen