U.S.-Admiral Harry Harris Jr. als Umwelt-Apostel gegen neue „Chinesische Grosse Mauer“
„Chinas Grosse Mauer aus Sand“. Kommandant der 7.Flotte der U.S. Navy weist auf gravierende Zerstörung eines marinen Biotops durch Armee hin.
Der Chef der Pazifik-Flotte der Vereinigten Staaten von Amerika (Hauptquartier Pearl Harbor in Hawaii), machte sich verdient, als er am 31.März 2015 auf der Marine-Konferenz in Australien seinen Sorgen zur Zerstörung von intakten Meeresbiotopen im Südchinesischen Meer Ausdruck verlieh. In der Tat eine wichtige Mitteilung, um Umweltaktivisten und die Weltöffentlichkeit auf diesen katastrophalen Frevel an der Natur aufmerksam zu machen und diese zu mobilisieren.
Vier Quadratkilometer künstliche Landgewinnung wurden durch Sandaufschüttungen und Zubetonieren erreicht, als Grundlage dienten lebende Korallenriffe, so der Admiral und meinte, dass „die Insellandschaft dieser Region für ihre schöne Natur bekannt ist. Aber jetzt in scharfem Kontrast dazu hat China eine grosse Wand aus Sand mit Bagger und Bulldozer im Laufe von Monaten geschaffen“. Die Riffe der Spratly-Inselgruppe wurden in künstliche Inseln mit Gebäuden, Kais und Landebahnen verwandelt, so Harris.
Lob und Ehre kann der Admiral dennoch nicht für sich verbuchen, denn sein Appell galt nicht dem Schutz der Flora und Fauna, sondern dem chinesischem Militär, welches Nägel mit Köpfen zur „beispiellosen Landgewinnung und -festigung machte, die Harris übertrieben als „Chinas neue Grosse Mauer aus Sand“ bezeichnete um mit dem Schüren von Furcht vor China Bündnispartner einzusammeln. Seine Kollegen braucht Harris nicht zu überzeugen, die Botschaft galt dem zivilen Fussvolk um die Argumente von heimischen Kritikern von Kriegen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Diese volle Breitseite ging mit Bravour daneben, auch wenn die üblichen Leithammel-Schlagzeilenbringer sofort den Begriff von dem „Great Wall of Sand“ in alle Welt posaunten.
Das ist natürlich eine raketenreife Steilvorlage, bei der die Assoziationen und Vergleiche zur eigenen Armee des Flotten-Chefs nur so in die Höhe sprudeln wie ein Geisyr im Nationalpark Yellowstone.
Gerade die Tätigkeiten nur allein durch die Stationierung der eigenen U.S.-Flotte hat bisher unwiederbringliche Refugien zerstört und bedroht mit neuen Projekten, bedingt durch die militärische Asienpolitik der U.S.A, weitere bisher intakte Räume.
Nicht nur China und die U.S.A., sondern sämtliche Armeen aller Staaten sorgen in diesem neuen Kalten Krieg um die Rangordnung auf diesem Planeten mit ihren stationären und mobilen Konstruktionen und Technologien sowie Kriegen dafür, das vielfältige Leben zu reduzieren. Allein die Militärstützpunkte, Verwaltungen, Manöver und die Waffenproduktion verschlingen durch Zubetonieren der Landschaft mit Gebäuden, Verbrauch an Wasser, Energie und Rohstoffen Ressourcen in astronomischen Höhen.
Die Liste mit konkreten Beispielen würde Bände füllen. Hier nur einige allgemeingültige Punkte:
– Druck des Pentagons nicht nur auf Japan zur weiteren Stationierung des U.S.-Militärs, Beteiligung am Aufbau der Armeen anderer Staaten auf allen Kontinenten
– Wettlauf bei der Militarisierung der Arktis
– Bestrebungen, den Orbit der Erde mit Weltraum-Waffen in die zukünftige Kriegsführung einzubeziehen
– elektromagnetische Wellen mit verheerenden Einfluss auf die Meeres- und Landbewohner
– Zerstörung von historischen Kulturgütern, Infrastrukturen und Menschenleben, auch durch ausgerüstete Proxi-Armeen
– Kriegsführung durch Munition mit radioaktiven Substanzen, die noch nach Jahrzehnten zu Missbildungen unter den Neugeborenen führen – Einsätze in Afrika, Balkankrieg, im Irak, Afghanistan, Vietnam
– Nukleartechnik, Antriebe für U-Boote, Nuklearwaffen, Atomsprengköpfe
– Atombomben- und Chemiewaffenversuche, biologische Waffen
Zum Abschluss sei noch betont, dass wie in der Politik, die Verteidigungsministerien nach aussen Feinde benötigen und dröhnende Bedrohungsszenarien aufbauen. Zwischen ihnen herrschen die besten Kontakte, die sich in Besuchen, Austausch, Kauf und Verkauf von Rüstungsgütern sowie auch gemeinsamen Manövern äussern.
Unsere wohlwollende Empfehlung: Harry Harris Jr. als Beteiligter dieser Maschinerie kann die Fronten wechseln und mit seiner Qualifikation eine Armee von Umweltaktivisten in den Kampf führen, wenn ihm der Schutz der Korallenriffe am Herzen liegt. Oder fällt die Zerstörung durch U.S.-Bomben des Inselparadieses Pagan nicht in seinen Verantwortungsbereich?! Erinnern wir auch an dieses Manöver bei dem US-Kampfjets Bomben auf das Grosse Barriere Riff abgeworfen haben!
Vielleicht wird einmal ein gut gerüstetes Schiff nach ihm benannt, keines der U.S. Navy, versteht sich. Flaggschiff „Harry Harris Jr.“, der Schrecken der Kanonenboot-Commodores… Der Aufbau einer Flotte, ähnlich der Sea Shepherd Conservation, mit der der Admiral sich den Schiffen von Armeen in den Weg stellt, die Flottenstützpunkte errichten und versorgen, würde ihm einen ruhmreichen Nachruf für zukünftige Generationen garantieren. So ist H.H.jr. nur ein weiteres, auf der falschen Seite stehendes und bald vergessenes Sandkörnchen im Lauf der Geschichte.
Update 10.45 Uhr:
Gerichtsurteil: Drastische Einschränkung von Manövern der U.S. Navy im Pazifik
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