Ukraine wird „Kornkammer“ für gentechnisch veränderten Getreideanbau
Europäische Union als Steigbügelhalter der Chemie- und Biotechnologie-Konzerne im gnadenlosen Kampf um die ukrainischen Felder. Nach der Katastrophe von Tschernobyl erlebt die Ukraine nach dreissig Jahren ein neues ökologisches Desaster noch ungeahnten Ausmaßes.
Es mag sein, dass die deutsche Bevölkerung auf den Krieg in der Ukraine zwiespältig reagiert, da die tägliche Propaganda in den Medien zugunsten des Putsch-Regimes breit gestreut wird. Auch gibt es viele, die den geplanten „Schirm“ der N.A.T.O. nicht kritisch betrachten. Das ist der oft beobachtete Fehler derjenigen, die sich bereitwillig unter die Obhut des vermeintlich Stärkeren begeben, auf die Seite des scheinbaren – ihres – Siegers.
So sehr hier die politischen Ansichten gespalten sind, gibt es in Deutschland und den anderen europäischen Ländern eine klare Ablehnung zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln, die auch den Anbau der Futtermittel für die Viehhaltung sowie die Zusatzstoffe für die Kraftfahrzeugindustrie wie das Ethanol für Bio-Diesel umfasst. Auf das Thema „Ernährung“ reagieren die Menschen verständlicherweisse sensibler als zu Fragen über „abstrakte Raketenstationierung“ in einem anderen Land. Jeder möchte sich und seine Familie möglichst gesund ernähren, entsprechend gross ist der Widerstand gegen Manipulationen.
Die Ukraine ist kein Mitglied der Europäischen Union. Dennoch ruiniert Brüssel mit aller Kraft dieses Land mit dem E.U.-Assoziierungsabkommen, mit dem ein Siebzehn-Milliarden-Dollar-Kredit des Internationalen Währungsfonds (I.W.F.) mit dem Ziel der Erhöhung der privaten Investitionen verbunden war und putschte gemeinsam mit den U.S.A. willfährige Marionetten an die Regierung. Dieses Abkommen enthält auch als eine der Prioritäten die Umstrukturierung und Entwicklung in der Landwirtschaft. Eine Klausel in Artikel 404 verpflichtet beide Parteien zusammen zu arbeiten, um „die Nutzung der Biotechnologien innerhalb des Landes zu erweitern“.
Das bis heute umkämpfte Land ist weltweit der drittgrösste Exporteur von Mais und der fünftgrösste Exporteur von Weizen. Mit mehr als zweiunddreissig Millionen Hektar fruchtbaren Ackerlands entsprechen die Anbauflächen einem Drittel der gesamten Landwirtschaftsfläche in der Europäischen Union.
Wer hat ein so grosses Interesse an der „modernisierten“ ukrainischen Nahrungsmittelproduktion. Neben dem Aspekt der weltweiten Privatisierung von Wasserspeichern, Wäldern, dem Energiesektor und kommunalen Versorgungseinrichtungen sind es vor allem die Gentechnik-Konzerne, die mit brachialer Gewalt ihre Interessen hier durchsetzen. Monsanto, Cargill und DuPont haben schon Milliarden investiert in Landkäufe und in die Errichtungen von Industrieanlagen für Pflanzenschutzmittel, Saatgut, Düngemittel, Getreidelagerung, Tierfutter.
Im März 2014, nur wenige Wochen nachdem Präsident Janukowitsch (der das E.U.-Abkommen ablehnte) in einem vom Westen initiierten Staatsstreich, getarnt als Bürgeraufstand, abgesetzt wurde, investierte Monsanto einhundertundvierzig Millionen U.S.-Dollar in den Aufbau einer neuen Saatgutanlage in der Ukraine.
Cargill besitzt nun mindestens vier Getreidesilos und zwei Sonnenblumenverarbeitungsanlagen für die Produktion von Sonnenblumenöl. Das Unternehmen ist seit über zwanzig Jahren in der Ukraine tätig mit Standorten in Kiew, Donezk, Kakhovka, Kutsovka, Braginovka, Balakeya, Konstantinovka, Korystovka und Khaschevatoye.
Im Dezember 2013 kaufte das Unternehmen eine mit einer „25% + 1 Aktie“ die Beteiligung an einem Getreideterminal am russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk mit einer Kapazität von 3,5 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr.
Alle Aspekte der ukrainischen landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette – von der Erzeugung von Saatgut und anderen agratechnischen Produktionsmitteln bis zum tatsächlichen Versand der Waren aus dem Land werden zunehmend von westlichen Firmen kontrolliert.
Wen würde die Ukraine zukünftig mit diesen Nahrungsgütern versorgen? Russland, China, die europäischen Länder und weitere mehr lehnen die Einfuhr und Verbreitung ab. Das Korn in die Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Binnenland zu verschiffen wäre ein Witz, der sich wirtschaftlich nicht rechnet. Zwei Möglichkeiten bleiben: Spekulationen an den Börsen zum Verkauf an Länder, in denen kein Verbot dieser Produkte gesetzlich verabschiedet wurde und die gefährlichere ist die Etablierung dieses Giftes mitten in Europa. Mit einem festen Standbein in der Ukraine ist der erste Schritt getan, weitere folgen zu lassen und die Opposition zu unterminieren.
Die ukrainische Bevölkerung ist diesem von der Junta in Kiew zugelassenen „Gen-Food“ auf Gedeih und Verderb ausgesetzt, wenn konventionelle und naturnahe Anbaumethoden immer mehr verdrängt und zu teuer werden. Nicht nur durch Verminderung der Anbauflächen sondern auch durch die Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Saatgut werden die Bauern konfrontiert.
Wenn sich die jetzige Situation nicht ändert, werden faschistische Prügelbanden dafür sorgen, dass das in die Geschäfte und auf den Tisch kommt und gegessen wird, was von oben staatlich verordnet wird. Einzig die ukrainische Bevölkerung kann dieses mafiöse Fiasko verhindern, eine unsagbar schwere Aufgabe, da zur Zeit ganz andere existenzielle Sorgen das Land heimsuchen.
Im Internet werden über die Kämpfe im Osten Desinformationen gestreut und über tatsächliche, wahre Ereignisse zur Lage in der Ukraine berichtet.
Eines ist sicher. Die Biotech-Konzerne und die mit ihnen im Bunde stehende Bill & Melinda Gates-Stiftung mit ihren getarnten Hilfsprogrammen werden nicht abseits stehen und tatenlos zusehen, ob ihre derzeitigen und zukünftigen Pfründe unangetastet bleiben. Es wäre nicht das erste Mal, dass paramilitärische Banden zur Wahrung der Interessen finanziert werden. Internationale finanzstarke Kreise – inklusive aus den Reihen des Regierungsapparates und der beiden Parlamentskammern der Vereinigten Staaten von Amerika sind in dieses üble Spiel involviert.
Die Lage über die Teilnehmenden und die Hintermänner an dem Bürgerkrieg ist verworren. Es sind zu viele Machtinteressen um Rohstoffe, Pipelines und militärischen Einfluss, die beteiligt sind und ihre Identitäten verschleiern.
Es gibt einen Bibelvers, der Allgemeingültigkeit besitzt: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ Es ist eine nur eine Frage der Zeit, bis immer mehr Teile der Wahrheit an das Licht kommen.
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Quelle: http://www.commondreams.org/views/2015/01/28/corporate-takeover-ukrainian-agriculture