Uni-Studie Hohenheim: virtuelle Zocker sind gebildet
DreamHack-LAN 2004 mit über 5.000 Teilnehmern, Foto: Toffelginkgo/Wikipedia
Die Universität Hohenheim in Stuttgart hat am Donnertag, den 12.August 2010 laut Focus die Ergebnisse ihrer repräsentativen Studie bekanntgegeben, in der 4500 Computerspieler in Deutschland befragt wurden.
Die dereinst als geschmähte schmale hänflingartige Blassgesichter mit Schlabber-T-Shirt, vereinsamte stubenhockende Gnome, die der Spielleidenschaft verfallen sind und exotische Tage- und Nächte verbringende verkabelte LAN-Party-Fritzen können aufatmen.
Das Ergebnis der Studie kam zu der Erkenntnis, dass Computerspieler eher männlich und höher gebildet sind, jeder Dritte von ihnen hatte es mindestens zu einem Abiturabschluss gebracht – eine deutlich höhere gebildete Gruppe frönt der virtuellen Spielleidenschaft im Vergleich zum Bundesdurchschnitt der Bevölkerung, der bei 22 Prozent liegt.
16,8 Millionen Menschen würden in Deutschland am Computer spielen, wobei die Herren hier das Rennen mit 30 Prozent vor den Damen machen, deren Anteil bei 19 Prozent in der Bevölkerung liegt.
Kein Wunder, das „Kind im Manne“ ist ja auch sehr positiv zu sehen, das sich Kreativität und Freude bewahrt hat. Die Modelleisenbahn und -flugzeuge wurden eben durch die moderne Technologie ersetzt, die viel spannender und abwechslungsreicher ist.
Das Kind im Manne
Bekanntlich kommt das Kind im Weib
durch das Gebären aus dem Leib.
Da aber sich das Kind im Mann
nicht solcherarts entfernen kann
ist es begreiflich, dass es bleibt
und ewig in ihm lebt und leibt.
Eugen Roth
Damit die Einsteiger in die Spielewelt am PC noch viel klüger werden, haben wir uns erlaubt, ein sehr bildendes Spiel zur Förderung der weiteren Intelligenz aus dem Netz herauszusuchen und hier passenderweise zu der Studie vorzustellen. Es ist zwar für junge Menschen ab 12 Jahren entwickelt worden, aber viele Männer sind ja noch wie Kinder… und auch für Mädchen und Frauen kann es sicher schön tüftelig werden.
Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching und Greifswald hat anlässlich seines 50. Gründungsjubiläums ein interaktives Kernfusionsspiel herausgegeben, bei dem in zehn Schritten ein Fusionskraftwerk entstehen soll, das wie die Sonne Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnt.
In der Presseerklärung vom 12.August hiess es:
„Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Geschicklichkeit verlangt: Die Spieler können sich als Physiker versuchen und – die nötige Wendigkeit vorausgesetzt – den Fusionsbrennstoff aufheizen, die Atomkerne zum Verschmelzen bringen sowie schließlich ein komplettes Kraftwerk errichten. In einer Highscore-Liste kann man sich mit Anderen messen. Im Jubiläumsjahr des IPP werden zudem monatlich unter den Spielerinnen und Spielern kleine Preise verlost.“
Zum Spiel „Das Sonnenfeuer auf die Erde holen“ geht es hier und Start frei!
Viel Spass!
Gegnern von Computerspielen sollten sich gesagt sein lassen, dass Personen, die dem exzessiven Zocken am PC verfallen sind, auch schon vorher gewisse Defizite im mangelnden Umgang mit anderen Menschen aufweisen müssen. Und das heimische wochenendliche Basteln im Hobbykeller an der Modelleisenbahnanlage dient auch nicht unbedingt der familären Geselligkeit und stellt wohlmöglich eine Flucht vor anderen Betätigungen dar.
Quellen:
(1) http://www.focus.de/digital/computer/computer-studie-gamer-sind-gebildet-und-maennlich_aid_540710.html
(2) http://idw-online.de/de/news382415