UNO-Drogenbehörde: Afghanistan doppelter Drogenanbau-Weltmeister – nach Opium nun auch Haschisch
Den Vereinigten Staaten von Amerika und seinen Vasallen gebührt die Ehre, die noch zu schaffende Medal of Destruction von der Weltbevölkerung verliehen zu bekommen.
Neben dem Anbau von Schlafmohn für die Opiumherstellung in Afghanistan ist die Aussaat auf den Feldern mit Hanfsamen und die Ernte ebenfalls Weltspitze – die westliche Milliarden Dollar schwere Entwicklungshilfe lässt herzlich grüssen. (Foto: Cannabis sativa, Michael_w / Wikipedia)
Die UNO-Drogenbehörde (UNODC) veröffentlichte am heutigen Mittwoch, den 31.März auf ihrer Webseite eine Erhebung über den Cannabis-Anbau in Afghanistan und stellt dabei fest, dass das Land neben seiner Spitzenreiterrolle als der weltweit grösste Produzent von Opium auch ein bedeutender Produzent von Cannabis (Haschisch) wäre. Die Behörden schätzen die Anbaufläche der Hanfpflanzen zwischen 10.000 und 24.000 ha.
„Während andere Länder einen noch grösseren Anbau von Cannabis haben, gibt es jedoch die erstaunliche Ausbeute der afghanischen Cannabis-Kultur von 145 kg/ha verglichen mit rund 40 kg/ha in Marokko. Damit ist Afghanistan der weltgrösste Produzent von Haschisch mit schätzungsweise 1.500 bis 3.500 Tonnen pro Jahr.“
sagte UNODC-Geschäftsführer Antonio Maria Costa.
Die Erhebung der UNO-Drogenbehörde basiert auf Daten aus 1634 Dörfern in 20 Provinzen. Es zeigt, dass es einen grossen Cannabis-Anbau bei der Hälfte (17 von 34) der afghanischen Provinzen gibt.
Die Brutto-Erwerbseinkommen pro Hektar Cannabis-Pflanze (3,900 US-Dollar) ist höher als die von Schlafmohn (3.600 US-Dollar). Cannabis ist auch billig zu ernten und verarbeiten: in Afghanistan ist es dreimal billiger, einen Hektar mit Cannabis-Pflanzen als einen Hektar mit Schlafmohn anzubauen. Als Ergebnis der Pflanze kann man einen Reingewinn von 3,341 US-Dollar von einem Hektar mit Cannabis erzielen im Vergleich 2.005 US-Dollar pro Hektar Schlafmohn, hiess es.
Die Hanfpflanze wird jedoch den Mohn nicht verdrängen oder ablösen, denn es wurde weiter berichtet, dass die Umfrage gezeigt hat, dass Mohn immer noch gegenüber der Cannabis-Pflanze bei den afghanischen Bauern begünstigt ist, denn im Gegensatz zu Mohn hat die Cannabis-Pflanze eine kurze Haltbarkeit und wächst im Sommer, wenn weniger Wasser zur Bewässerung zur Verfügung steht. In der Summe lag der Wert von Cannabisharz in Afghanistan zwischen geschätzten 39 Millionen und 94 Millionen US-Dollar, etwa 10-20 Prozent des Ab-Hof-Wertes von Opium (438 Millionen 2009 US-Dollar).
„Afghanistans Drogenproblem ist noch komplexer als nur der Opiumhandel.“
sagte Antonio Maria Costa.
Auf einer Pressekonferenz der UNODC Afghanistans Hauptstadt sagte Jean-Luc Lemahieu:
„Alternativen sind unverzichtbar. Gestern haben die Landwirte ihre Einkünfte aus illegalen Kulturen gewonnen. Morgen müssen wir sie dazu bewegen, ihren Lebensunterhalt mit erlaubten Kulturen zu verdienen. Heute ist die Herausforderung. Diese Entwicklung wird nicht an einem Tag kommen, man kann keinen Asphalt für das Abendessen am Tisch der Familie servieren.“
Staffan de Mistura, Sonderbeauftragter des UNO-Generalsekretärs in Afghanistan betonte auf der Pressekonferenz in Kabul, dass die Hauptursache für diese Entwicklung die weit verbreitete Korruption im Land wäre.
„Wenn die Korruption nicht in Angriff genommen wird, besteht weniger Anreiz, Ressourcen in die Entwicklung zu stecken, die nötig sind.“
Den vollständigen Bericht der UNO-Drogenbehörde können Sie als pdf-Datei auf der Webseite der UNODC abrufen.
Die alliierten Streitkräfte unter dem Kommando der USA haben in den neun Jahren Krieg grosse Erfolge vorzuweisen: die Zerstörung eines ganzen Landes und die Verbreitung des Drogenhandels auf der gesamten Welt.
US-Präsident Obama flog am Sonntag, den 28.März nach Kabul um Präsident Karzai Vorhaltungen über die weit verbreitete Korruption in dem Land zu machen und vergass dabei zu erwähnen, dass die Zustände in den Provinzen Afghanistans und in der Regierung daher rühren, dass diese von Amerika erst so geschaffen wurden.