Warum dieser Mann in den Landtag von Baden-Württemberg muss
Hannes Rockenbauch wird nicht nur die Landtagswahl in Baden-Württemberg entscheiden, sondern auch die Zusammensetzung der nächsten Landesregierung. Dieses wiederum wird sich auf die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat und, so oder so, auf die Bundesregierung auswirken. Und wie die sich auswirkt, darüber flucht nicht nur der halbe Kontinent, sondern morgen die ganze Welt, wenn Sie, liebe Baden-WürttembergerInnen jetzt nicht die Banane aus dem Auge nehmen und mit der größten Macht auf dem Planeten Erde brechen: der Gewohnheit.
Zum Teufel mit „die Linke“. Hannes Rockenbauch ist nicht Parteimitglied, sondern kandidiert auf deren Liste. Geben sie dieser ihre Zweitstimme und vergessen Sie diese Fantompartei und Scheinopposition. Ihre Stimme ist, im Sonderfalle Baden-Württemberg, bei der Liste „Die Linke“ gut angelegt.
Wie Sie sehen, ist die Verräterpartei (Selbstbezeichnung: „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“) bei 13 Prozent. Diese gruseligen Witzfiguren von der „Alternative für Deutschland“ verpuffen sich – wie alle scheinbaren „Bewegungen“ von rechts – in dem Augenblick, wo eine lebendige Sozialdemokratie und / oder eine tatsächliche, weil selbstorganisierte, basisdemokratische Strömung auf das Spielfeld tritt. Die Demokratiebewegung Stuttgarts ist das herausragende Beispiel genau dafür und sie hat bereits die Politik, die tatsächliche Politik der Republik befördert und der Kaste der etablierten Parteien, die sich gerne mit „der Politik“ verwechselt, Beine gemacht; Beine, die gemäß volksweisheitlichen Gründen immer kürzer und kürzer werden.
Keiner wird ernsthaft bestreiten, dass der erste nicht von „S.P.D.“, „C.D.U.“ oder „C.S.U.“ gestellte Ministerpräsident seit Inkrafttreten des Grundgesetzes im Jahre 1949 ein direktes Ergebnis der Demokratiebewegung gegen das Programm „Stuttgart 21“ war.
Natürlich machte Winfried Kretschmann schon am Abend der Landtagswahl am 28. März 2011 als baden-württembergischer Ministerpräsidenten genau da weiter, wo die „C.D.U.“ aufgehört hatte. Gerade Hannes Rockenbauch weiß das nur zu genau (Aufnahmen vom 8. Februar 2012):
Nachdem die Landespolizei Kretschmanns dann ein paar Tage später endlich tapfer die Sitzblockaden der Stuttgarter Demokratiebewegung bewältigt hatte, berichtete Hannes Rockenbauch von den Ausreden und Ausflüchten Kretschmanns in direkten Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten:
14012012 Kundgebung vor dem Neuen Schloss No.11 from fluegel.tv on Vimeo.
Kurze Zeit später ließ sich Hannes Rockenbauch nicht lange bitten und kandidierte als Oberbürgermeister. Keiner bestreitet ernsthaft, dass die erste Wahl eines Funktionärs von „Bündnis 90/Die Grünen“ zum Bürgermeister einer Großstadt, namentlich Fritz Kuhn in Stuttgart, auch damit zusammenhing.
Entscheidend ist nun, dass die Scheinopposition „die Linke“ als Fraktion in den Landtag einzieht. Das wird eine „große Koalition“ von „S.P.D.“ und „C.D.U.“ zum ersten Mal in der Geschichte der Republik unmöglich machen. Allein das ist es wert. Zweitens wird es kein „Weiter So“ Kretschmanns mit seinen Hanswürstchen von der Verräterpartei geben. Stattdessen haben dann all diejenigen, die eine parlamentarische Sozialdemokratie seit gefühlt 20 Jahren vermissen, die Gelegenheit mit anzusehen, wie die „S.P.D.“ durch eine neue, tatsächliche sozialdemokratische Partei ersetzt wird, weil die „S.P.D“-Mitglieder ihren Parteikaiser Sigmar Gabriel wieder nicht vom Hof jagen und lieber Selbstmord begehen als ein einziges Mal in ihrem Leben das Richtige zu tun.
Sollte es dann zu „grün-schwarz“ kommen, also einem Ministerpräsidenten Kretschmann mit dem Koalitionspartner „C.D.U.“, so haben sie auch davor keine Bange. In jedem Falle bedeutet dies keinen wirklichen Unterschied. Diese beiden Parteien sind untereinander austauschbar, natürlich auch mit „S.P.D.“ und „F.D.P.“, und ihre größte Angst ist, dass das auffällt. Machen sie diese Angst wahr. Brechen Sie die Macht der Gewohnheit und erzwingen Sie, dass die Allparteienfraktion der Etablierten den Vorhang hochziehen muss.
Wen Sie mit Hannes Rockenbauch im Landtag haben, ist ein Vertreter Ihrer Interessen. Und auch das wäre neu.
Und Sie sind es wert.
(…)
Artikel zum Thema:
28.03.2011 Mappus ist weg: Machtwechsel der Gewohnheit
Auch Baden-Württemberg steht nun nicht nur vor einem Regierungswechsel. Es steht vor einem Wechsel der Gewohnheit. Und genau dieser Wechsel im deutschen Obergesetz, der Gewohnheit, repräsentiert den eigentlichen Machtwechsel, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in der ganzen Republik.